Unternehmen wittern Frühlingsluft
Von: mm/f24.ch
Die Erholung der Schweizer Wirtschaft schreitet mit grossen Schritten voran: Die seit Jahresbeginn andauernde Aufwärtsbewegung des Geschäftslageindikators setzt sich im April verstärkt fort. Bezüglich der Entwicklung in den kommenden Monaten sind die Unternehmen zudem deutlich zuversichtlicher als im Vormonat und zu Beginn dieses Jahres. Die Verfügbarkeit von Vorprodukten bereitet den Unternehmen allerdings zunehmend Sorgen.
Die deutliche Verbesserung der Geschäftslage rührt vor allem vom Verarbeitenden Gewerbe, Detailhandel und Grosshandel her, wo sich die Lage jeweils klar verbessert hat. Die Geschäftslage ist in diesen Bereichen nun vorwiegend gut. Das Verarbeitende Gewerbe hofft, die Krise langsam abschütteln zu können. Allerdings bereitet die zeitnahe Verfügbarkeit von Vorprodukten dem Verarbeitenden Gewerbe aber auch dem Grosshandel zunehmend Sorgen.
Im Detailhandel ist die Geschäftslage so gut wie seit dem Jahr 2008 nicht mehr – also vor dem Beginn der Finanzkrise. Leicht günstiger als im Vormonat und auch als zu Jahresbeginn ist die Geschäftslage im Projektierungsbereich. Etwas weniger schlecht als zu Jahresanfang ist sie bei den übrigen Dienstleistungen. Allerdings kommt bei den Dienstleistern die Erholung nur sehr schleppend voran und die Lage ist insgesamt ungünstig.
Im Baugewerbe ist die Lage dagegen stabil. Nicht mehr ganz so positiv wie im Vormonat aber weiterhin vorwiegend gut ist die Geschäftslage bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistern. Schlusslicht bei der Lageeinschätzung ist erneut das Gastgewerbe, bei dem sich seit Jahresbeginn keine Besserung einstellt. Die Lage bleibt hier weiterhin sehr schlecht.
Die Antworten auf die Unternehmensbefragungen gingen jedoch zum überwiegenden Teil vor den am 14. April 2021 durch den Bundesrat verkündeten Lockerungen ein. Gerade in der Gastronomie sind die Antworten die nach dem Entscheid eingingen, tendenziell etwas weniger pessimistisch.
Dienstleister befürchten starke Umsatzeinbussen
Gemäss den Antworten zu den Corona-Sonderfragen in den Konjunkturumfragen vom April rechnen die Betriebe des Gastgewerbes mit einem Corona-bedingten Umsatzabschlag von 32% für dieses Jahr. Ebenfalls negativ beeinflusst ist die Branche der übrigen Dienstleister (-8%), wobei die Unternehmen aus den beiden Bereichen Verkehr und Lagerei sowie Kunst, Unterhaltung und Erholung mit dem stärksten Rückgang konfrontiert sein dürften. Besser könnte es im Verarbeitenden Gewerbe aussehen: Die Unternehmen erwarten nur einen geringen negativen Einfluss auf den Jahresumsatz von 2%.
Warenverfügbarkeit stellt zunehmend ein Problem dar
Während der Nachfragerückgang immer weniger Unternehmen einschränkt, stellt die Verfügbarkeit von Waren, Vorprodukten und Betriebsmitteln inzwischen eine wichtige Restriktion dar. Der Anteil der betroffenen Unternehmen ist im Vergleich zum Januar 2021 um zehn Prozentpunkte auf 24% gesprungen.
Die Restriktion wurde insbesondere in den Wirtschaftsbereichen Grosshandel (51%), Detailhandel (43%) und Verarbeitendes Gewerbe (38%) genannt. Auch die Bauunternehmen schränkt die Warenverfügbarkeit zunehmend ein. Der Anteil der betroffenen Unternehmen hat sich im Vergleich zum Vormonat sogar mehr als verdoppelt und beträgt gemäss den neusten Daten 36%.
«fricktal24.ch – die Online-Zeitung fürs Fricktal
zur Festigung und Bereicherung des Wissens»