Wachstum der Stellenausschreibungen gestoppt
Von: mm/f24.ch
Der Zenit auf dem Stellenmarkt scheint erreicht zu sein. Seit dem 1. Quartal 2022 stagniert der Adecco Group Swiss Job Market Index auf hohem Niveau. Auch der Index für die Industrie- und Uhrenberufe stabilisiert sich auf einem beträchtlichen Wert. Dies nach dem die Industrie- und Uhrenberufe sowohl im Winterhalbjahr 2019/2020 und im Sommerhalbjahr 2020 mit einem Nachfrageeinbruch zu kämpfen hatten. Insbesondere Mechaniker- und Techniker:innen sind momentan heiss begehrt. Dies zeigt die wissenschaftlich fundierte Erhebung des Adecco Group Swiss Job Market Index, des Stellenmarkt-Monitors Schweiz der Universität Zürich.
Nach drei schwierigen Jahren befindet sich der Stellenmarkt in den Industrie- und Uhrenberufen in einem Hoch. Schon vor der Corona-Pandemie im Winterhalbjahr 2019/2020 konnte auf dem Stellenmarkt für Industrie- und Uhrenberufe ein Rückgang beobachtet werden.
Zu diesem Zeitpunkt sah sich insbesondere die Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie) mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten konfrontiert und kämpfte mit einem Rückgang an Auftragseingängen aufgrund einer schwachen Auslandsnachfrage.
Dies führte dazu, dass einzelne Betriebe bereits im Jahr 2019 auf das Instrument der Kurzarbeit zurückgreifen mussten. Im Sommerhalbjahr 2020 führte die Corona-Pandemie zum nächsten Auftragseinbruch und damit auch zum nächsten Stellenrückgang bei den Industrie- und Uhrenberufe. Das Sommerhalbjahr 2020 markierte für die Berufsgruppe zudem einen seit dem Winterhalbjahr 2014/2015 noch nie beobachteten Index-Tiefpunkt.
Die Erholung setzte erst mit den Corona-Lockerungen im Winterhalbjahr 2020/2021 ein und gewann vorwiegend im Sommerhalbjahr 2021 an Schwung. Seither hat sich das Stellenwachstum bei den Industrie- und Uhrenberufe verlangsamt und der Indexwert stabilisiert sich im Sommerhalbjahr 2022 auf einem hohen Niveau.
Ein Blick auf die Jahresveränderungen der einzelnen Berufsgruppen innerhalb der Industrie- und Uhrenberufe zeichnet ein deutlich positives Bild. Alle Berufsgruppen konnten von den Nachholeffekten profitieren (+18%). Allen voran die Mechaniker- und Techniker:innen (dazu gehören Berufe wie Mikromechaniker:innen, Polymechaniker:innen, Produktionsmechaniker:innen) mit einer Zunahme von 34% im Vergleich zum Vorjahr.
Ebenfalls profitieren konnten im Jahresvergleich die Uhren-, Metall- und Schmuckberufe (+19%), zu denen insbesondere Uhrmacher:innen, Bediener:innen von Anlagen in der Metallerzeugung und -umformung und Schmuckwarenhersteller:innen gehören sowie die Berufsgruppe Produktdesigner- und -tester:innen (+14%), zu welchen Mikrozeichner:innen, Fabrikationskontrolleur:innen und Produktegestalter:innen gehören. Das Schlusslicht bilden die Ingenieur:innen (bspw. Mikrotechnikingenieur:innen, Forschungs- und Entwicklungsingenieur:innen, Maschinenbauingenieur:innen) mit einem Zuwachs von 3%.
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