Schweizer Käseexport lahmt
Von: mm/f24.ch
Switzerland Cheese Marketing ist ein massgeblicher Treiber hinter den Schweizer Käseexporten. Im vergangen Jahr drückte die Wirtschaftslage auf die Exportmärkte. Markt-Diversifizierung und verstärktes digitales Marketing sollen helfen, die Baisse zu überwinden.
Eine Hauptaufgabe von Switzerland Cheese Marketing (CM) ist es, den Absatz von Schweizer Käse im In- und im Ausland zu fördern. In Zeiten der Liberalisierung der Käsebranche ins Leben gerufen, besteht die Organisation seit 25 Jahren.
Exportmärkte stocken wegen Wirtschaftslage
Dabei war 2022 ein schwieriges Jahr: «Die Verluste in den Exportmärkten sind schmerzlich und schwierig verdaubar. Sie widerspiegeln aber die aktuellen Realitäten in der Weltwirtschaft», erklärte Verwaltungsratspräsident Lorenz Hirt an der Jubiläums-DV in Bern. So befindet sich der Hauptexportmarkt Deutschland erstmals seit 15 Jahren in einer Rezession. «Wir halten aber die Preise, haben sie gar erhöht, um die Wertschöpfung zu erhalten. Das geht aber mit einem Mengeneffekt einher», so Hirt. In der Käsebranche spüre man solche Krisen rasch. Aber wenn die Wirtschaft wieder anziehe, gingen die Verkäufe auch rasch wieder hoch, zeigte sich Hirt positiv.
Nicht nur in Baisse-Zeiten aktiv
SCM hat bereits Massnahmen eingeleitet, das Geschäft zu beleben. Um breiter abgestützt zu sein, soll der US-Markt gestärkt werden, wie Hirt erklärte. «Wir setzen uns mit vollem Elan und Herzblut dafür ein, die Baisse zu überwinden», betonte er, sagte aber auch, dass SCM diese nicht nur in solch schwierigen Situationen tue. Vielmehr habe die Organisation dies die letzten 25 Jahre getan und so auch manche Herausforderung wie etwa die Eurokrise überstanden. «Wir können mit unserer Arbeit dazu beitragen, den Export zu stärken. Der Erfolg ist aber nicht garantiert und wir können es nicht allein tun», mahnte Hirt.
2021 war für die Käsebranche ein Rekordjahr gewesen, mehr Käse exportierte die Schweiz nie zuvor. 2022 kam es zu einem Rückgang von mengenmässig 6,7% und wertmässig 3%. In Zahlen: 76'951 Tonnen Käse im Wert von 734.3 Millionen Franken.
Digitales Käse-Marketing wird gestärkt
Grundsätzlich läuft es im Käsegeschäft: «Seit 1998, dem Gründungsjahr von SCM, ist der Gesamtkonsum von Käse in der Schweiz um mehr als 80 Prozent gestiegen», erklärte CEO David Escher. Diese Menge an Käse kann die Schweiz nicht produzieren, deshalb nahmen auch die Importe seither zu.
Als Nachteil sieht das Escher nicht: «Ökonomisch ist es interessanter, hochwertigen Käse zu exportieren und im unteren Segment und für die Industrie günstigere Produkte zu importieren.» Die SCM-Handelsbilanz schloss denn auch im vergangenen Jahr mengen- und wertmässig positiv ab.
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