Grosse Lohngleichheitsdemo in Bern
Von: mm/f24.ch
Ein unüberhöres Signal an den Nationalrat hat die grosse und breit abgestützte Kundgebung auf dem Bundesplatz gesandt. Ein Bündnis von Gewerkschaften, Frauen- und Gleichstellungsorganisationen sowie Parteien hatte dazu aufgerufen, die Lohngleichheit einzufordern.
Lohngleichheitsdemo in Bern (Foto: Annette Boutellier)
Rund 20'000 Personen haben am 22. September an einer grossen und breit abgestützten Kundgebung auf dem Bundesplatz die Lohngleichheit zwischen Frauen und Männern eingefordert. Ein breites Bündnis von Gewerkschaften, Frauen- und Gleichstellungsorganisationen sowie Parteien schickt damit ein deutliches Signal an den Nationalrat, damit er kommende Woche wirksame Massnahmen gegen die Lohndiskriminierung beschliesst.
Ein Bündnis von über vierzig Organisationen hat zur nationalen Kundgebung für Lohngleichheit und gegen Diskriminierung aufgerufen. Denn obwohl die Bundesverfassung seit 37 Jahren garantiert, dass Frauen für gleichwertige Arbeit auch gleich viel Lohn erhalten, wie die Männer, sind die Lohnunterschiede immer noch gross.
So verdienen Frauen im Schnitt immer noch fast ein Fünftel weniger als ihre Kollegen, eine Differenz von über sieben Prozent sei durch objektive Faktoren nicht erklärbar und diskriminierend. Dieser „Lohnklau“ an den Frauen betrage im Schnitt jeden Monat 590 Franken. Jedes Jahr entgingen den Frauen so aufgrund ihres Geschlechts fast zehn Milliarden Franken. Dieser grosse Betrag fehle den Frauen und ihren Familien, aber auch in den Sozialversicherungen und bei den Steuereinnahmen, so die Gewerkschachten.
Diese Diskriminierung wollen die Frauen nicht länger hinnehmen. Sie forderten deshalb vor dem Bundeshaus laut und deutlich: «#Enough: genug gewartet – Lohngleichheit jetzt!» Der Nationalrat hat es kommende Woche in der Hand, mit der Revision des Gleichstellungsgesetzes konkrete Massnahmen gegen die Lohndiskriminierung zu beschliessen: Alle vier Jahre sollen die Unternehmen Lohnanalysen durchführen und, falls nötig, die Frauenlöhne anpassen. Ein Parlament, das die weibliche Mehrheit der Bevölkerung ernst nehme, müsse mindestens diese minimale Gesetzesrevision als ersten Schritt beschliessen – alles andere sei ein Affront.
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