Aussenhandel 2024 mit Exportrekord
Von: mm/f24.ch
Lag der Aussenhandel im Vorjahr in beiden Handelsrichtungen noch im Minus, schrieb dieser im Jahr 2024 exportseitig mit +3,2 Prozent einen neuen Höchststand. Allerdings kam der Rekord fast ausschliesslich dank Chemie-Pharma zustande. Auf Seite der Importe setzte sich hingegen der letztjährige Rückgang mit –1,6 Prozent fort, wenn auch etwas verlangsamt. Die gegenläufige Entwicklung zwischen Ein- und Ausfuhren bescherte der Handelsbilanz einen neuen Rekordüberschuss von 60,6 Milliarden Franken.
Gesamtentwicklung
Die Exporte wuchsen im Jahr 2024 um 3,2 Prozent auf 282,9 Milliarden Franken (real: +2,5 Prozent). Dynamisch entwickelten sich die Ausfuhren im zweiten und vierten Quartal mit jeweils +7,3 Prozent, wogegen sie im dritten Quartal um 4,7 Prozent abnahmen.
Die Importe sanken insgesamt um 1,6 Prozent auf 222,3 Milliarden Franken (real: –1,6 Prozent). Hier verzeichneten das erste und dritte Quartal einen Rückgang, welcher in den beiden anderen Quartalen nicht mehr wettgemacht werden konnte. In der Handelsbilanz resultierte ein neuer Rekordüberschuss von 60,6 Milliarden Franken, womit der Saldo um rund 12 Milliarden Franken höher ausfiel als im Vorjahr.
Aussenhandel mit Russland im Dezember 2024
Die Importe aus Russland weisen im Dezember 2024 gesamthaft einen Wert von 243 Millionen Franken auf. Davon entfallen 238 Millionen auf Gold russischen Ursprungs (3068 Kilogramm), welches aus dem Vereinigten Königreich in die Schweiz eingeführt wurde.
Die Goldeinfuhren erfüllen die zum Zeitpunkt des Imports geltenden Auflagen. Die Exporte nach Russland betragen 123 Millionen Franken, wovon 99 Millionen Franken die Sparte Chemie-Pharma betreffen.
Exporte nach Branchen
Obwohl sich die Gesamtexporte im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr steigerten, verzeichneten lediglich zwei der elf Hauptgruppen einen Zuwachs. Die Steigerung rührte in erster Linie von den chemisch-pharmazeutischen Produkten her, die um 10,0 Prozent oder 13,6 Milliarden Franken zunahmen. Allein die Lieferungen an Roh- und Grundstoffen haben sich innert Jahresfrist auf 37,7 Milliarden Franken verdoppelt. Auch die Exporte von Medikamenten (+7,7 Prozent) und immunologischen Produkten (+10,8 Prozent) nahmen wieder Fahrt auf. Hingegen wurden für 13,3 Milliarden Franken (–82,4 Prozent) weniger pharmazeutische Wirkstoffe geliefert.
Im Plus befanden sich nebst den chemisch-pharmazeutischen Produkten auch noch die Nahrungs- und Genussmittel (+2,3 Prozent; Kaffee).
Zurück gingen nach Rekordergebnissen in den letzten Jahren sowohl die Ausfuhren von Bijouterie und Juwelierwaren um 4,5 Prozent als auch jene von Uhren um 2,8 Prozent, letztere real sogar um 9,3 Prozent. Ebenfalls mussten die Sparten Maschinen und Elektronik (–2,6 Prozent) und Metalle (–6,2 Prozent) Einbussen hinnehmen, die sich insgesamt auf 1,8 Milliarden Franken beliefen.
Exporte nach Regionen
Von den drei bedeutendsten Wirtschaftsräumen bezogen Europa (+3,9 Prozent) und Nordamerika (+6,7 Prozent; USA: +7,9 Prozent) mehr Güter aus der Schweiz. Das Exportwachstum nach Europa resultiert vor allem aus dem erneut starken Plus nach Slowenien (+68,3 Prozent oder +10,7 Milliarden Franken; Chemie-Pharma). Für insgesamt 3,7 Milliarden Franken weniger wurde in die Nachbarländer Österreich (–16,2 Prozent), Deutschland (–2,1 Prozent), Italien (–3,8 Prozent) und Frankreich (–5,3 Prozent) exportiert.
Die Lieferungen nach Asien verzeichneten einen Rückgang von 1,8 Prozent. Während die Ausfuhren nach China und Japan zunahmen (+5,9 und +6,2 Prozent), fielen insbesondere Minderexporte nach Singapur und Hongkong mit einem kumulierten Wert von 3,3 Milliarden Franken negativ ins Gewicht.
Importe nach Branchen
Abgesehen von den chemisch-pharmazeutischen Produkten (+5,9 Milliarden Franken; +8,5 Prozent) wiesen alle Warengruppen ein Minus aus. Um 3,1 Milliarden Franken niedriger kamen die Energieträgerimporte (–23,8 Prozent) zu liegen, was allerdings zum grössten Teil preisbedingt war.
Merklich war auch der Nachfragerückgang in den Sparten Maschinen und Elektronik (–2,2 Milliarden Franken; –6,3 Prozent), Fahrzeuge (–1,4 Milliarden Franken; –6,7 Prozent) sowie Metalle (–1,2 Milliarden Franken; –7,4 Prozent).
Bei den chemisch-pharmazeutischen Produkten basierte der Anstieg auf den Sparten Medikamente (+5,7 Milliarden Franken) und immunologische Produkte (+1,4 Milliarden Franken). Rückläufig hier waren derweil die Einfuhren von pharmazeutischen Wirkstoffen (–1,4 Milliarden Franken).
Importe nach Regionen
Im Jahr 2024 bezog die Schweiz aus allen drei grossen Wirtschaftsräumen weniger Güter. Am deutlichsten sanken die Importe aus Asien (–2,5 Milliarden Franken), die zugleich auf den niedrigsten Stand seit 2020 fielen. Namhaft reduzierten sich die Einfuhren aus China, Südkorea, Singapur und Hongkong.
Um 904 Millionen Franken nahmen die Bezüge aus Europa (–0,6 Prozent) ab. Hier sanken die Importe aus Deutschland, Frankreich, Spanien und Irland kumuliert um 7,5 Milliarden Franken. Demgegenüber stiegen die Einfuhren aus Slowenien innert Jahresfrist um 5,8 Milliarden Franken (Chemie-Pharma).
Aus Nordamerika kamen wertmässig 1,9 Prozent weniger Waren (USA: –2,9 Prozent).
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