2021 - ein gutes Jahr für Pensionskassen
Von: mm/f24.ch
Vorsorgeverpflichtungen in Schweizer Unternehmensbilanzen beendeten das Jahr auf dem stärksten Stand in der Geschichte dieses Index. Die im Laufe des Quartals verzeichnete positive Rendite der Vermögenswerte der Pensionskassen wurde durch den Rückgang des Diskontierungssatzes nur teilweise gemindert, sodass der Pensionskassenindex bis zum Jahresende einen Anstieg von 1 % realisierte.
Die Vermögenswerte stiegen im Quartal um 2.5 %, während die Renditen auf Unternehmensanleihen zum Jahresende rund 7 Basispunkte niedriger waren als am Ende des dritten Quartals. Der exemplarische Deckungsgrad (d. h. das Verhältnis von Pensionsvermögen zu Pensionsverpflichtungen) stieg, wie aus dem Pension Index des Versicherungsmakler- und Beratungsunternehmens Willis Towers Watson (WTW) hervorgeht, von 117.0 % am 30. September 2021 auf 118.0 % am 31. Dezember 2021.
Bilanzieller Überschuss – aber wird er tatsächlich anerkannt?
Mehrere Faktoren haben dazu beigetragen, dass der Deckungsgrad in den Unternehmensbilanzen 2021 gestiegen ist: eine Anlagerendite von rund 10 % für eine typische Schweizer Pensionskasse, der Anstieg des Diskontierungssatzes um rund 20 Basispunkte und die Veröffentlichung der technischen Grundlagen BVG 2020. Die Pensionsvermögen werden bei einigen Unternehmen die Verbindlichkeiten deutlich übersteigen, aber der daraus resultierende Vorteil ist womöglich begrenzt.
«Schon seit einigen Jahren haben wir nicht mehr so viele Unternehmen gesehen, bei welchen die Pensionsvermögen die zugehörigen Verpflichtungen übersteigen. Und während Unternehmen, die ihre Abschlüsse nach US GAAP erstellen, das gesamte Netto in ihren Bilanzen ausweisen, kann nach IFRS die Anrechnung des Überschusses begrenzt sein. Ein Nettovermögen kann bei Pensionsverpflichtungen nicht an das Unternehmen zurückfliessen. Für Unternehmen, die von dem Überschuss keinen Nutzen erwarten können, begrenzt der IFRS-Standard die Höhe des Überschusses, den das Unternehmen ausweisen kann», erklärt Adam Casey, Leiter Betriebliche Altersvorsorgeberatung bei WTW in Zürich.
Bevorstehende Herausforderungen am Markt
Nach einem leichten Touchieren des negativen Bereichs in den drei Monaten bis zum 30. September hat sich im letzten Quartal 2021 die positive Performance fortgesetzt, welche seit dem Beginn der COVID-19-Pandemie im März 2020 an den Märkten zu beobachten war. Eine typische Schweizer Pensionskasse hat im vierten Quartal 2021 eine Rendite von 2.5 % erzielt.
Der scheinbar unaufhaltsame Aufwärtstrend der Marktbewertungen verschleiert die Bedeutung einiger zugrundeliegender Verhaltensverschiebungen, insbesondere der Inflation. An den letzten Sitzungen der US-Notenbank wurde der Ton zunehmend schärfer, da die Inflationsrate in den USA auf rund 7 % gestiegen ist. Die daraus abgeleitete Aussicht auf steigende Leitzinsen hat erhebliche Auswirkungen auf institutionelle Anlageportfolios, insbesondere in Bezug auf die Renditen von festverzinslichen Anlagen.
Allerdings gibt es durchaus Gründe anzunehmen, dass der Inflationsdruck nachlassen wird, sobald der Höhenflug der Energiepreise ein Ende nimmt. Des Weiteren in diesem Zusammenhang zu bedenken sind die massive globale Verschuldung, der beschleunigte Übergang zu CO2-ärmeren Energiequellen und die Frage, wie effektiv die Pandemie bewältigt wird.
Höherer Pension Index dank positiver Anlagerenditen
Die Marktrendite von 2.5 % im 4. Quartal, gemäss 2005 BVG-40 plus Index von Pictet, wurde von der Zunahme der Verbindlichkeiten auf Grund niedrigerer Renditen auf Unternehmensanleihen nur teilweise aufgezehrt. Die im Index abgebildeten Unternehmensbilanzen konnten somit einen neuen Höchststand erreichen.
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