Gegen Fachkräftemangel in Architektur, Bauwesen und Geomatik
Von: mm/f24.ch
Der Bundesrat hat am 14. März 2025 den Bericht «Eidgenössische Technische Hochschulen: Studierende in den Bereichen Architektur, Bauwesen und Geomatik» gutgeheissen. Er erachtet punktuelle Massnahmen als notwendig, um die Studierendenzahlen in diesen Fächern zu erhöhen und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Im Bericht des Bundesrats wurden nicht nur die beiden Eidgenössischen Technischen Hochschulen (ETH), sondern auch alle Fachhochschulen und die Università della Svizzera italiana berücksichtigt, die ebenfalls Studiengänge in den genannten Fachbereichen anbieten.
Die Analyse bestätigt eine Stagnation in den letzten zehn Jahren. Diese folgte allerdings auf ein Jahrzehnt mit stark steigenden Studierendenzahlen. Bis 2031 sollten wieder durchschnittliche Wachstumsraten zu verzeichnen sein. In allen drei Bereichen ist ein Fachkräftemangel zu verzeichnen. Besonders betroffen sind das Bauingenieurwesen und die Geomatik.
In Bezug auf die Attraktivität der Studienwahl wurde festgestellt, dass das Bauingenieurwesen einerseits auf Zyklen der Baukonjunktur reagiert, andererseits aber auch darunter zu leiden scheint, dass über Studium und Beruf teilweise falsche und veraltete Vorstellungen vorherrschen.
Ein ähnliches Wahrnehmungsproblem scheint auch die Geomatik zu betreffen. Hingegen wurden keine strukturellen Defizite des Ausbildungssystems festgestellt. Studienangebote sind jedenfalls auf breiter Basis vorhanden.
Aus Sicht des Bundesrats muss die Gewinnung von Studierenden über attraktive Studienangebote und Arbeitsmarktbedingungen gefördert werden. Gerade bei den Frauen gibt es ein nicht annähernd ausgeschöpftes Potenzial. Für die Steigerung der Attraktivität der Ausbildungsgänge und des Berufsbilds sind in erster Linie die Hochschulen und die Fachverbände sowie die Unternehmen durch das Angebot konkurrenzfähiger Arbeitsbedingungen verantwortlich.
Im Bericht wird anhand diverser Beispiele gezeigt, dass Hochschulen und Fachverbände die Notwendigkeit für Veränderungen erkannt und zukunftsgerichtete Massnahmen zur Erhöhung der Studierendenzahlen im Bauingenieurwesen und in der Geomatik in die Wege geleitet haben. Der Bundesrat begrüsst diese Massnahmen und ermuntert die Hochschulen und die kantonalen Träger, diesen Weg weiterzuverfolgen.
Er wird den kantonalen Hochschulträgern seinen Bericht im Rahmen der Schweizerischen Hochschulkonferenz zur Kenntnis bringen. Zudem wird er den ETH-Rat im Eignergespräch darüber informieren und seine Erwartung ausdrücken, dass die beiden ETH eine den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedürfnissen angepasste Aus- und Weiterbildung in diesen Bereichen anbieten und den Frauenanteil bei den Studierenden erhöhen.
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