Schrumpfender Auto-Markt im 2024
Von: mm/f24.ch
Mit 239'535 neuen Personenwagen sind 2024 in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein 12'679 Fahrzeuge respektive 5 Prozent weniger in Verkehr gesetzt worden als 2023. Das Marktniveau bleibt weiterhin deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau von rund 300'000 Immatrikulationen zurück.
Nach einem schwierigen Jahresverlauf, insbesondere im zweiten Halbjahr, vermochte auch der Dezember die Gesamtlage am Schweizer Auto-Markt nicht mehr markant zu verbessern. Zwar gelang mit 25'354 neuen Personenwagen der beste Kalendermonat des Jahres. Trotzdem blieb die Zahl an Immatrikulationen 5,9 Prozent hinter dem Niveau des Vorjahresmonats von 26'948 zurück.
Nach wie vor ist von einem Pandemie-Nachholeffekt bei der Fahrzeugbeschaffung keine Spur, was das Durchschnittsalter der Schweizer Personenwagenflotte weiter anwachsen lassen wird - zum Nachteil für die Umwelt und die Verkehrssicherheit.
Hybride florieren, Steckerfahrzeuge stagnieren
Zwar konnten die Alternativ-Antriebe in Globo mit 61,6 Prozent einen neuen Rekord beim Marktanteil erreichen. Doch während die Voll- und Mildhybride um 17 Prozent wuchsen und neu auf 33,6 Prozent (+6,3%-Punkte) aller Neuzulassungen kommen, ging 2024 die Nachfrage nach Elektroautos (46'141, -12,5%) und Plug-in-Hybriden (20'801, -10,4%) zurück - trotz über 200 angebotenen Modellen auf dem Schweizer Markt.
Diese Steckerfahrzeuge tragen mit ihren deutlich niedrigeren CO2-Emissionen stärker zur Absenkung der Flottenwerte bei, kommen aber zusammen nur auf 28 Prozent Marktanteil - und müssten angesichts der mit dem neuen Jahr um rund 20 Prozent abgesenkten CO2-Zielwerte nun einen wahren Boom erleben. Nur mit der Erreichung eines Marktanteils von 50 Prozent könnten die neuen strengeren Umweltvorgaben für die Importeure sanktionsfrei erreicht werden.
Erreichung der CO2-Zielwerte in Gefahr
"Wir glauben nicht, dass mit dem heutigen Nachfrageniveau von 28 Prozent Steckerfahrzeugen die CO2-Zielwerte 2025 erreichbar sind", sagt auto-schweiz-Direktor Thomas Rücker. "Dies gilt nicht nur für Personenwagen, sondern auch und vor allem für leichte Nutzfahrzeuge. Eine markante Zielwertverfehlung würde zu horrenden Sanktionszahlungen im dreistelligen Millionenbereich führen - ohne Preisaufschlag für die Konsumenten und die daraus resultierenden gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen würde dies kaum einher gehen. Ebenfalls würde damit der Gesamtmarktrückgang auch nicht wirkungsvoll korrigiert werden, das gefährdet schlimmstenfalls grossflächig Arbeitsplätze und Betriebe."
«fricktal24.ch – die Online-Zeitung fürs Fricktal
zur Festigung und Bereicherung des Wissens»