AEW Energie AG steigert Gewinn
Von: mm/f24.ch
Die AEW Energie AG hat im vergangenen Geschäftsjahr Gesamtleistung und Gewinn gegenüber dem Vorjahr deutlich gesteigert. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass die AEW das Geschäftsjahr auf das Kalenderjahr gewechselt hat und das Geschäftsjahr 2018/19 dadurch einmalig 15 Monate umfasst.
Ernst Werthmüller, Präsident des Verwaltungsrats der AEW Energie AG
Das operative Ergebnis (EBIT) war mit CHF 65,1 Mio. (Vorjahr CHF 31,9 Mio.) wesentlich höher als im Vorjahr. Das Finanzergebnis trug CHF 12,5 Mio. (Vorjahr CHF 2,3 Mio.) zum Unternehmensergebnis nach Steuern von CHF 65,8 Mio. bei (Vorjahr CHF 30,7 Mio.). Das verbesserte Finanzergebnis ist auf die Entwicklung der Wertschriften zurückzuführen.
"Das starke operative Betriebsergebnis ermöglicht haben die stetig weiterentwickelte Strategie, das erweiterte Produkt- und Dienstleistungsangebot sowie die operative Effizienz. Der operative Erfolg ist die Basis für die grossen Investitionen in Versorgungssicherheit und Klimaschutz, aber auch um die künftigen Herausforderungen im Markt zu meistern. In den nächsten drei Jahren investieren wir rund CHF 250 Mio., den grössten Teil davon im Kanton Aargau. Die Verantwortung für den Kanton Aargau bleibt ein zentraler Faktor, auch wenn wir ausserhalb des Kantons Projekte realisieren", so Ernst Werthmüller, Präsident des Verwaltungsrats.
Der Netzabsatz stieg im Kalenderjahr 2019 auf 4‘266 Mio. kWh leicht an (Vorjahr 4‘258 Mio. kWh). Die Verfügbarkeit wurde erneut verbessert und lag weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Die Kunden blieben im Durchschnitt weniger als zehn Minuten pro Jahr ohne Strom infolge Störung oder geplanter Ausschaltung. Der durchschnittliche Vergleichswert der Schweiz lag bei zwanzig Minuten.
Zukunftssicherung
Das Investitionsprogramm für die nachhaltige Zukunftssicherung wurde vorangetrieben und CHF 75,3 Mio. (Vorjahr CHF 46,1 Mio.) in Sach- und immaterielle Anlagen investiert, insbesondere in den Netzausbau und in Wärmeanlagen, davon allein CHF 26,2 Mio. (Vorjahr CHF 7,5 Mio.) in Wärmeprojekte. Insgesamt resultierte ein negativer Free Cash Flow vor Dividendenzahlung von CHF 16,5 Mio.
Klimaschutz, erneuerbare Energien und E-Mobilität im Fokus
32'500 Kunden nutzten Naturstromprodukte der AEW (Zuwachs + 12% gegenüber Vorjahr). In den 78 durch die AEW betriebenen Wärmeverbunde wurden über 43‘000 Tonnen CO2 eingespart.
In Kaiseraugst wurde mit dem Bau einer der grössten Wärmeverbunde gestartet – nach Fertigstellung werden mit dieser Anlage rund 1'700 Haushalte mit Wärme versorgt. Zusätzlich wurden im Berichtsjahr neue Solarstrom-Anlagen in Betrieb genommen, so dass die Spitzenleistung neu bei 7,5 MW liegt.
Eines der Highlights war zudem die Beteiligung der AEW am Ladenetz-Anbieter evpass SA. Die AEW hält 33 % an der Gesellschaft, die das grösste Netz öffentlicher Ladestationen für Elektrofahrzeuge in der Schweiz betreibt. Im Zuge der steigenden Nachfrage nach E-Mobilität hat die AEW Energie AG 95 neue Ladestationen in Betrieb genommen und ist mit dem E-Carsharing in Zusammenarbeit mit der Zukunftsregion Argovia gestartet.
Öffentliche Hand und Aktionär
Die direkten Leistungen an die öffentliche Hand (Kanton und Gemeinden im Aargau) in Form von Dividenden, Steuern, Konzessionsentschädigungen, Wasserrechtsentschädigungen, Holz und Gebühren belaufen sich auf CHF 34,2 Mio. (Vorjahr CHF 35,7 Mio.). Der Generalversammlung wird eine Dividendenausschüttung von CHF 29,6 Mio. (Vorjahr CHF 17,0 Mio.) beantragt.
COVID-19-Pandemie – Notfallplan umgesetzt
Im Zentrum der Anstrengungen steht in dieser Zeit vor allem der sichere Betrieb der kritischen Infrastruktur. Aufgrund des Pandemie-Plans, den die AEW bereits vor einigen Jahren erarbeitet hatte, wurden verschiedene Massnahmen rasch umgesetzt: Aufteilung sowie Isolation von Teams (Team-Splitting), Home-Office, Prozessanpassungen, Zutrittsrestriktionen, ansonsten strikte Einhaltung der vom Bund verordneten Massnahmen, insbesondere auch auf den Baustellen. Dank einem hohen Digitalisierungsgrad der Prozesse war die Arbeitsfähigkeit sichergestellt und die Auslastung des Personals auch während der Lockdownphase hoch.
Entsprechend musste keine Kurzarbeit angeordnet werden und es wurden keine COVID-19-Kredite beansprucht.
Der Stromabsatz der AEW ist im Zuge der Corona-Krise vorübergehend um gegen 10 % gesunken und der Grosshandelspreis ist kurzfristig um 20 % gefallen. Es ist zu erwarten, dass der Grosshandelspreis weiter eine hohe Volatilität zeigen wird und die weitere Preisentwicklung von der Geschwindigkeit der wirtschaftlichen Erholung nach der Krise abhängen wird.
«fricktal24.ch – die Online-Zeitung fürs Fricktal
zur Festigung und Bereicherung des Wissens»