Im «Chabisland» wurde fleissig gepflanzt
Von: lid/f24.ch
Die Coronakrise hat zu einer gesteigerten Nachfrage nach Sauerkraut geführt. Da die Abnahme-Mengen vertraglich geregelt sind, führte dies vorübergehend sogar zu leeren Regalen. Die Produzenten hoffen, dass die Covid-19-Pandemie ein nachhaltiges Umdenken ausgelöst hat.
Das Gürbetal wird bis heute auch als «Chabisland» bezeichnet. Und das mit gutem Grund. «Hier im Gürbetal gibt es viele Milchbetriebe mit Ackerbau, die Kabis anbauen», sagt Adrian Hänni von der Thurnen Sauerkraut Genossenschaft.
Es gibt verschiedene Arten von Kabis: Verarbeitungskabis, also grosse weisse Köpfe, die bis zu neun Kilo auf die Waage bringen und alle als Sauerkabis enden. Daneben gibt es den weissen und den roten Kabis, die für die heimische Gemüseküche angeboten werden und mit knapp ein Kilo deutlich leichter sind. Andere Spezialitäten wie Spitzkabis und Sarma ergänzen die Kabis-Palette.
Abnehmer vom Thurner Sauerkraut ist die Schöni Finefood AG in Oberbipp. Mit ihnen handelt die Genossenschaft jährlich Kontingente aus. So weiss jeder Produzent Anfang Saison, wie viel er abliefern kann. Christoph Messerli, ein junger Landwirt aus Kaufdorf und Mitglied der Genossenschaft, kann zum Beispiel jährlich sechzig Tonnen abliefern.
Im Januar werden jeweils die Mengen definiert, die jeder Landwirt abliefern kann. Dann wird die entsprechende Anzahl Jungpflanzen bestellt. Ende April und Anfang Mai kommen die Setzlinge dann in zwei Etappen in den Boden. Dann bestimmt vor allem das Wetter den weiteren Verlauf der Saison.
Insbesondere ein Zuviel an Niederschlägen ist für den Kohl schwierig zu verkraften. Um die witterungsbedingten Risiken gering zu halten, wird deshalb häufig auf verschiedenen Feldern Kabis angepflanzt. Genau das geschah auch in den letzten Wochen.
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