Starke Teams von Mensch und Hund
Von: Thomas Bachmann
Am letzten Wochenende führte in der Region Laufenburg die Hundekommission von Jagd Aargau die jährliche kantonale Prüfung für Schweisshunde durch. Schweisshunde (Jägersprache: schweissen = bluten) sind Jagdhunde, die darauf spezialisiert sind, verletztes Schalenwild im Rahmen der Nachsuche aufzufinden. Gemäss der aktuell geltenden Rechtslage muss jeder Jagdgesellschaft für die Nachsuche jederzeit ein nach schweizerischem Standard geprüfter Schweisshund zur Verfügung stehen.
Auf der Fährte hat der Hund die Nase vorn (Fotos: zVg)
Aber auch die geltenden Normen der Tierschutzgesetzgebung verlangt nach einer zeitnahen Nachsuche, sollte ein Wildtier auf der Jagd oder bei einem Verkehrsunfall verletzt werden. Die gegenwärtig heiss diskutierte Vorlage über das neue eidgenössische Jagdgesetz verbessert die rechtliche Situation im Bereich der Nachsuche erheblich und schafft in vielen heiklen Punkten Rechtssicherheit.
Aktive Schweisshundeführer/innen investieren sehr viel Zeit in die anspruchsvolle Ausbildung ihrer vierbeinigen Partner und scheuen keine Mühen.
Ein doch erheblichen Anteil der Nachsuchen im Kanton Aargau verursacht nicht die Jagd, sondern der seit Jahren zunehmende Strassenverkehr. Gemäss der kantonalen Jagdstatistik 2019 fielen rund 2‘300 Wild-iere dem Verkehr zum Opfer.
Bei Tag und Nacht finden zahlreiche Kollisionen zwischen Wildtieren und Fahrzeugen statt. Die wenigsten Wildtiere sind dabei sofort tot. Die Einsatzzentrale der Polizei bietet in solchen Fällen den Jagdaufseher auf, welcher wiederum, je nach Situation den Hundeführer benötigt.
Die Schweisshundeführer/innen von Jagd Aargau bieten über das ganze Kantonsgebiet und während 24 Stunden ihre Dienste an. Dies seit Jahrzehnten, zuverlässig, effizient und immer darauf aus, verletzten Wildtieren Leid zu ersparen.
Jagd Aargau fördert das Schweisshundewesen seit Jahrzehnten mit seinen sechs regionalen Gruppen, in welchen die Hundegespanne ihre Leistungen zeigen und optimieren können. Um in der Praxis Nachsuchen durchführen zu können, muss eine anspruchsvolle Prüfung erfolgreich bestanden werden.
In sieben verschiedenen Jagdrevieren in der Region Laufenburg wurden bereits am Samstag 31 Fährten gelegt. Sepp Sticher, der verantwortliche Prüfungsleiter sorgte für die genaue Einhaltung der entsprechenden Bestimmungen, welche im Reglement der technischen Kommission Jagd der SKG definiert werden.
Am Sonntag überwachten 21 Richter, welche in Zweierteams die Arbeiten der Hundegespanne begleitet, überwacht und benotet haben. Geprüft wurden Arbeiten auf der 500 Meter Übernachtfähre und auf der 1000 Meter Übernachtfährte. Von 31 angetretenen Hundegespannen kamen deren 21 erfolgreich zum Ziel.
Das Prädikat für die beste Tagesarbeit konnte an Markus Andres und seiner Magyar Vizla Hündin Lilla vergeben werden. Mit den neu 21 geprüften Hundegespannen kann Jagd Aargau auch künftig auf genügend Nachwuchs für diese anspruchsvolle Arbeit zählen.
Erfolgreich waren auf der 500 Meter-Fährte: Steiner Susanna, Andres Markus, Gugerli Josef, Savoldelli Urs, Weber Willy, Peyer Rudolf, Zurflüh Oskar, Gerber Hanspeter, Candrian Martin, Sonderegger Werner, Meier Willi, Zeilinger Hans, Rösch Peter, Engler Urs, Steiger Leo, Peterhans Muriel, Klein Thomas, Stahel Dominik, Nussbaum Simon. Auf der 1000 Meter-Fährte: Strahm Katrin und Huber Peter.
Jagd Aargau
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