Die Infrastruktur der Schweizer Privatbahnen ist insgesamt in einem guten Zustand und auf vergleichbarem Niveau wie ähnliche Strecken der SBB. Die gemäss Finanzplan zur Verfügung stehenden Mittel reichen in den nächsten zehn Jahren für den Substanzerhalt aus. Grössere Erweiterungsinvestitionen sind aber nicht möglich. Dies ergab eine Untersuchung im Auftrag des Bundesamtes für Verkehr (BAV).
Das BAV war von der Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen des Ständerates (KVF-S) beauftragt worden, einen Bericht über den Zustand der Eisenbahninfrastrukturen der schweizerischen Privatbahnen zu erstellen. Es betraute im Jahr 2007 die Ernst Basler + Partner AG mit der Ausarbeitung dieses Berichts, dessen Ergebnisse nun vorliegen.
Untersucht wurde die Eisenbahninfrastruktur aller 41 Privatbahnen in der Schweiz mit einer Gleislänge von insgesamt 2'667 Kilometern. Der aktuelle Zustand der Infrastruktur wurde mit einem Wert auf einer Skala von 1 (sehr gut) bis 5 (alarmierend) dargestellt. Für das Gesamtnetz ergibt sich ein mittlerer Zustand von 2.07. Die vier grössten Privatbahnen BLS, RhB, MGB und SOB weisen Mittelwerte 2.0 bis 2.2 auf. Vergleichbare Strecken der SBB (1) liegen auf einem ähnlichen Niveau (Mittelwert von 1.97). Es existieren keine Strecken mit einem Zustand 5 (alarmierend). Die Sicherheit ist auf allen Strecken gewährleistet, so dass das BAV keine kurzfristigen Sicherheitsmassnahmen anordnen musste.
Der Bericht zeigt weiter auf, dass die gemäss Finanzplan zur Verfügung stehenden Mittel während der nächsten zehn Jahre ausreichen, um den Substanzerhalt zu gewährleisten. Grössere Erweiterungsinvestitionen und zusätzliche Aufwendungen für Tunnelsicherheit, kundenfreundliche und behindertengerechte Bahnhöfe und die Sicherung oder Beseitigung von Bahnübergängen sind aber in diesen Mitteln nicht enthalten.
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