Nationale Terrierschau in Eiken
Von: Hans Berger
Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der/die Schönste im Trinationalen Land? Dies war die Frage, um welche sich am letzten Sonntag in der Reitanlage Haufgarten in Eiken alles drehte. Rund 190 Terrier der unterschiedlichsten Art mit ihren 130 Frauchen und Herrchen gaben sich ein Stelldichein, um unter sich die Schönsten und Reinrassigsten zu küren.
Auf dem "Laufsteg" Bilder: HB
Das Wort Terrier kommt vom lateinischen terra = Erde und bezieht sich auf die Fähigkeit dieser Jagdhunde. Während Spürhunde, wie z.B. die französischen Bassets, eher ruhige, bedächtige Gesellen sind, sind die Terrier wüste Draufgänger. Sie überlegen nicht lange, beissen im Kampf gegen den wehrhaften Fuchs und Dachs gezielt zu. Es erfordert schon eine gehörige Portion Mut, durch die engen dunklen Röhren mitten in die Kessel einzudringen und den Kampf auf Leben und Tod zu suchen. Was für den einen Existenzkampf ist, ist für den anderen Sport oder gar Einnahmequelle.
Gute KumpelsIn Eiken jedoch präsentierten sich die von Deutschland, Frankreich und der Schweiz angereisten Hauptdarsteller von ihrer fröhlichen und liebenswerten Art. „Terrier sind klug, gelehrig und arbeitsfreudig. Um ihrem Frauchen oder Herrchen zu Gefallen tun sie alles, wenn gerade nichts besseres ansteht. Da hat man es als Mensch manchmal nicht leicht, sich durchzusetzen. Aber einen guten Kumpel lässt der Terrier nie im Stich, und so versteht sich das Mensch-Hund-Gespann in aller Regel prima“, beschrieb Hansruedi Meister, Vize-Präsident des organisierenden „Schweizer Klub für Terrier“ die Charakterzüge des quirligen Vierbeiners.
Von ihren Haltern liebevoll gehegt und gepflegt, warteten die Schönheiten geduldig auf ihren Auftritt in einem der vier Ringe. Von „gestrengen“ RichterInnen, wurden sie dort geprüft, ob ihr Körperbau, Gebiss, Gangart und Gehorsam den
FCI-Normen entspricht. Keine leichte Aufgabe im übrigen, der Redaktion sind 47 verschiedene Terrier-Rassen bekannt von denen in Eiken 25 im Wettbewerb standen, was demzufolge grosses Fachwissen von den Richtern abverlangt.
Motivation „Ich bin zum ersten Mal an einer solchen Tierschau und habe wenig Ahnung vom Ganzen, bin aber überzeugt, dass meine Hündin die besten Voraussetzungen mitbringt. Sie entspricht dem Rassestandard, ihr Wesen ist unerschütterlich, und in meinen Augen ist sie einfach die Schönste“, meinte eine stolze Besitzerin und bürstete behutsam das Fell ihres Hündchen, bevor es in den Ring ging.
Die Motivation an einem solchen Wettbewerb mitzumachen, sei nicht in erster Linie einen Titel zu gewinnen, vielmehr sei das Zusammensein mit Gleichgesinnten, der Erfahrungsaustausch und das Fachsimpeln wichtig, lautete die Antwort von Hansruedi Meister auf eine entsprechende Frage. Dass dem so ist, war dann auch sicht- und spürbar. Allerorts stand oder sass man in der grossen Halle beisammen, und sprach wohl meistens über den Hund, dessen Chance oder dessen Beurteilung.
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