Habsburgrapport 2019
Von: mm/f24.ch
Ein Jahr nach dem Start des grossen sicherheitspolitischen Reformprojektes "Weiterentwicklung der Armee" wurde am traditionellen Offiziersempfang der Aargauer Regierung eine positive Bilanz gezogen. Armeekader, Vertreterinnen und Vertreter des Departements Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport sowie weitere Gäste trafen sich am 14. Januar 2019 zum 71. Habsburgrapport im Schloss Habsburg. Dies auf Einladung des Aargauer Regierungsrats, der in corpore am Rapport teilnahm.
(v.l.) Regierungsrat Stephan Attiger, Landstatthalter Markus Dieth, Staatsschreiberin Vincenza Trivigno, Korpskommandant Daniel Baumgartner, Landammann Urs Hofmann, Regierungsrat Alex Hürzeler, Regierungsrätin Franziska Roth (Foto: Kt. AG)
Mit dem Habsburgrapport würdigt der Regierungsrat seit 1949 die guten Beziehungen zwischen dem Kanton Aargau und der Schweizer Armee. Truppenkommandanten und Berufsoffiziere mit Bezug zum Kanton Aargau, die eine Funktion abgeben oder neu übernehmen, werden als Dank und Anerkennung für ihre Verdienste und ihr Wirken zu einem Abendessen eingeladen.
Neu gehören zum Kreis der zum "Habsburgrapport" Eingeladenen auch die stellvertretenden Kommandanten jener Truppen, für die der Aargau im Zuge der Weiterentwicklung der Armee die kantonale "Patenschaft" übernommen hat. Regierungsrätin und Militärdirektorin Franziska Roth führte dazu aus, dass damit dem ursprünglichen Grundgedanken des "Habsburgrapports" nachgelebt werde, vor allem auch das Engagement der Milizoffiziere zu würdigen.
Landammann Hofmann
Bund und Kantone tragen gemeinsam die Verantwortung für die Sicherheit in unserem Land", betonte Landammann Urs Hofmann in seinem Grusswort, "dabei ist eine gute Zusammenarbeit unabdingbar". Für den Aargau könne festhalten werden, dass diese Zusammenarbeit zwischen der Armee und den aargauischen Sicherheitsorganen, Kantonspolizei und Abteilung Militär und Bevölkerungsschutz auch mit der Weiterentwicklung der Armee nach wie vor bestens funktioniere. Mit den Waffenplätzen Brugg, Bremgarten und Aarau sowie dem Armee-Logistik-Center Othmarsingen bleibe der Aargau ein wichtiger Partner der Armee, wobei die markanteste Änderung der Umzug des Rekrutierungszentrums von Windisch nach Aarau darstelle.
Vor dem Hintergrund unvorhersehbarer Notlagen, sei es aufgrund extremer Wettersituationen, sei es bei terroristischen Bedrohungen, sei das unkomplizierte Zusammenwirken aller Organisationen im Bereich der Sicherheit zentral, stellte Landammann Hofmann fest: "Um auch in Zukunft auf anspruchsvolle und komplexe Notsituationen vorbereitet zu sein, ist das Üben der Zusammenarbeit zwischen allen involvierten Stellen wichtig. Von zentraler Bedeutung ist dabei, dass sich die Führungskräfte der verschiedenen Organisationen persönlich kennen und die Stärken und Schwächen bzw. die effektiven Einsatzmöglichkeiten der eigenen Formationen und der Partnerorganisationen richtig einschätzen können." Hofmann verwies dabei auch auf die Wichtigkeit der Sicherheitsverbundsübung 19, welche im nächsten November stattfinden wird.
Korpskommandant Baumgartner
Korpskommandant Daniel Baumgartner, Chef Kommando Ausbildung, dankte für die vom Kanton Aargau der Armee gewährte Unterstützung. Er erwähnte im Zusammenhang mit der erfolgreichen und konstruktiven Zusammenarbeit vor allem auch das Wirken der Militärdirektorin: "Der Kanton Aargau zeigt, dass es mit Frauen an der Spitze des Militärs hervorragend läuft." Er freue sich, dass mit Bundesrätin Viola Amherd auch im Departement Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) frischer Wind einkehre: "Eine kluge Frau wird einiges bewegen."
Zur bisherigen Umsetzung der Weiterentwicklung der Armee könne man feststellen, bilanzierte Baumgartner, dass man auf gutem Weg sei: "Die für 2018 gesetzten Ziele sind weitgehend umgesetzt." Vor allem in einem Punkt brauche es aber noch Nachbesserung, erklärte der Chef Kommando Ausbildung: "Die erforderliche Alimentierung von mindestens 18'000 ausexerzierten und ersteingeteilten Armeeangehörigen pro Jahr, Soldaten und Kader, haben wir nicht geschafft."
Der anvisierte Effektivbestand von 140'000 Angehörigen der Armee könne somit Stand heute nicht erreicht werden. Weitere kritische Faktoren seien die vollständige Ausrüstung, der ausreichende Nachwuchs an militärischem Berufspersonal sowie die Verfügbarkeit der erforderlichen finanziellen Mittel.
Es gelte, diese Punkte im Auge zu behalten und die eingeschlagene Richtung weiterzuverfolgen, schloss Baumgartner: "Die Weiterentwicklung der Armee ist ein von Armeeführung und Politik ausgearbeitetes Projekt, das wir umsetzen werden." Damit dies erfolgreich gelinge, müssten sich alle Beteiligten in die sicherheitspolitische Diskussion einbringen.
Ehrung von Offizieren
Am Habsburgrapport 2019 verabschiedete Militärdirektorin Franziska Roth diverse hochrangige Offiziere, die von ihrer militärischen Berufs- oder Miliztätigkeit her enge Beziehungen zum Kanton Aargau aufweisen und ihre Funktion abgegeben haben:
Oberst im Generalstab Marco Vanoli, Kommandant der Genieschule 74 sowie der Lehrgangs- und Kaderschule 74 Genie- und Rettungstruppen in Bremgarten;
Oberst im Generalstab Hubert Bittel, Kommandant der dem Kanton Aargau zugewiesenen Durchdienerschule 74;
Oberst im Generalstab Rolf Born, Stabschef der Territorialdivision 2;
Oberst Adrian Boller, Chef Verbindungsstab Aargau der Territorialdivision 2;
Oberstleutnant Yves Reber, Kommandant der Leichten Flab-Lenkwaffen Abteilung 5.
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