KAIB fordert sicheren Gewässerschutz
Von: mm/f24.ch
Im September 2019 verabschiedete der Ausschuss der Kantone (AdK) gegenüber dem Bundesamt für Energie (BFE) eine gemeinsame Haltung zum Thema Gewässerschutz im Umfeld von Zugangsbauten an möglichen Tiefenlagerstandorten. Darin heisst es unter anderem „Eine Oberflächenanlage (OFA) wird grundsätzlich als «gefährliche Anlage» (Kernanlage) betrachtet und die Kantone möchten keine Oberflächenanlagen im Bereich von wichtigen Grundwasserströmen, welche heute oder künftig für die Trinkwasserversorgung genutzt werden." Doch genau dies ist gemäss KAIB das Problem bei allen Tiefenlagerstandorten die noch im Gespräch sind.
Blick vom Bözberg auf das Wasserschloss (Foto: zVg KAIB)
Die Bürgerorganisation „Kein Atommüll im Bözberg“ (KAIB) warnt schon lange davor, bei der Diskussion um einen möglichen Standort für ein Atommüllendlager die Wasserproblematik zu banalisieren. Gerade auch im wasserreichen Bözberggebiet. Doch genau dies werde nun seitens Bund versucht.
Gegenüber dem Ausschuss der Kantone (ADK) oder in Vorträgen an lokalen Regionalkonferenzen banalisieren laut KAIB Vertreter des Bundesamtes für Energie und der NAGRA das Problem. Risiken würden kleingeredet, eine atomare Anlage einem normalen Industriebetrieb gleichgestellt und die geltende Gewässerschutzgesetzgebung unter Hinweis auf allfällige „Ausnahmebestimmungen“ grosszügig ausgelegt bis ausgehebelt. Das sei inakzeptabel, reklamiert KAIB.
Keine faulen Kompromisse
KAIB fordert das Bundesamt für Energie (BFE) auf, den Gewässerschutz ernst zu nehmen. KAIB teile die Ansicht der Standortkantone, dass eine Oberflächenanlage und/oder Kommissionierungsanlage als «eine Anlage, die eine besondere Gefahr für ein Gewässer darstellt» einzustufen sei. Der Gewässerschutz müsse absolut garantiert sein, da es sich beim Wasser um ein besonders sensibles Gut handle, welches für unsere Lebensgrundlage unverzichtbar sei.
Da seien faule Kompromisse fehl am Platz, konstatiert KAIB und fragt sich; wo die Glaubwürdigkeit bleibe, wenn über Jahre immer wieder verkündet werde, bei einem Atommülllager habe die Sicherheit die oberste Priorität und wenn es beim Gewässerschutz konkret werde, alles relativiert werde?
Offenlegung von Gutachten
KAIB fordert ferner den Ausschuss der Kantone (AdK) auf, die im Zusammenhang mit dem Gewässerschutz und den möglichen Oberflächenanlagen in Auftrag gegebene Gutachten im vollen Umfang zu publizieren und sich im Interesse der Bevölkerung in den betroffenen Gebieten für einen griffigen Gewässerschutz einzusetzen.
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