Aargauer Polizei warnt vor Betrugsdelikten bei Internetgeschäften
Von: mm/f24.ch
Im Kanton Aargau werden wöchentlich zwei Anzeigen wegen Betrugs bei Internet-Käufen erstattet. Die Polizei stellt eine Häufung dieser Delikte fest. Die Täterschaft, die oft im Dunkeln bleibt, bietet in der Regel Mobiltelefone, Handtaschen, Uhren, Kameras oder andere Gegenstände an. Eine nationale Kampagne propagiert Ratschläge, wie das Risiko, Opfer eines Betrugs zu werden, vermindert werden kann.
Häufung von Betrugsanzeigen
Die Kantonspolizei Aargau verzeichnet pro Woche zirka zwei Betrugsanzeigen bei Internet-Kaufgeschäften. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig. Wegen des internationalen Charakters des Internets gestalten sie sich oft komplex.
Oft handelt es sich um einen Deliktsbetrag von wenigen hundert Franken. Die Polizei geht auch von einer hohen Dunkelziffer aus. Geschädigte melden sich aus Scham oder wegen eines kleinen Deliktsbetrags nicht bei den zuständigen Stellen. Die Täterschaft bietet dabei oftmals Elektronikgegenstände wie Mobiltelefone, PC’s oder Notebooks, aber auch Uhren, Handtaschen und Kameras an.
Nationale Kampagne zur Prävention von Cyberbetrug
Mehrere Schweizer Polizeikonkordate sowie die Schweizerische Kriminalprävention (SKP) lancierten gestern eine nationale Präventionskampagne. Als Teil der Kampagne wird alle drei Monate ein Video-Clip veröffentlicht und auf den sozialen Netzwerken verbreitet.
Die drei Themen, die 2019 im Fokus stehen, sind Betrugsdelikte auf Kleinanzeigen-Plattformen, Romance-Scam und Money Mules. 2020 folgen weitere Clips, mit denen andere Formen von Betrug thematisiert werden. Parallel dazu werden in den Kantonen und Städten teilweise verschiedene zusätzliche Sensibilisierungsaktionen durchgeführt (Plakatkampagne, Verteilung von Postkarten, Hintergrundartikel auf Präventions-Webseiten, Vorträge usw.).
«Und Sie? Hätten Sie ja gesagt?»
Die Kampagne betont das unterschiedliche Verhalten der Bürgerinnen und Bürgern im realen Leben und im Internet. Die meisten Menschen reagieren nämlich im Internet anders auf bestimmte Situationen als im «echten» Leben. Gewisse Verhaltensweisen führen aber dazu, Opfer von Cyberdelikten zu werden, die sehr gravierende finanzielle und psychologische Folgen haben können. Deshalb will die Kampagne auch vier allgemeine Ratschläge für grundlegende Vorsichtsmassnahmen propagieren, mit denen das Risiko, Opfer eines Betrugs zu werden, vermindert werden kann:
- Vertrauen Sie nie jemandem, den Sie nur über Internet kennen.
- Geben Sie nie Ihre Passwörter oder Ihre amtlichen Dokumente weiter.
- Geben Sie nie intime Fotos oder Informationen preis.
- Leisten Sie nie eine Vorauszahlung, wenn Sie dem Gegenüber nicht vollständig vertrauen.
Die nationale Koordination ist notwendig, weil Fälle von Cyberkriminalität in den letzten Jahren zugenommen haben. Zwar werden Cyberbetrugsfälle vom Bundesamt für Statistik (BFS) und den Polizeien in der Regel noch nicht separat erfasst. Die nationalen Statistiken 2018 zeigen jedoch einen Anstieg der Betrugsfälle um 23 Prozent, wobei ein Grossteil dieser Zunahme dem Cyber-Bereich zugeordnet werden kann. Hinzu kommt, dass sich die strafrechtlichen Ermittlungen, die aufgrund der Anzeigen zahlreicher Opfer aufgenommen werden, wegen des internationalen Charakters des Internets oft komplex gestalten.
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