1,6 Mio. für 46 Aargauer Kulturprojekte
Von: mm/f24.ch
46 Kulturprojekte erhalten im 3. Quartal 2018 einen Beitrag (CHF 1‘582‘819) oder eine Defizitgarantie (CHF 38‘000) aus dem Swisslos-Fonds. Der Regierungsrat will mit dieser Unterstützung ein vielfältiges kulturelles Leben im Kanton Aargau fördern. Ins Fricktal fliessen 250‘000 Franken für das Bergwerk Herznach, 34‘000 Franken für die beiden Laufenburger Museen und eine Defizitgarantie von 3’00 Franken für den Kulturausschuss beider Laufenburg)
Mit Beiträgen aus dem Swisslos-Fonds möchte der Kanton das junge kulturelle Schaffen auf den Aargauer Bühnen fördern: Bei der Aargauer U20-Poetry-Slam-Meisterschaft wird durch den spielerischen Umgang mit der Sprache aktiv der Zugang zur (Bühnen-)Literatur erleichtert. Nach Workshops und Vorrunden in Aargauer Kantonsschulen findet das grosse Finale am 21. Februar 2019 im KiFF in Aarau statt.
In Bremgarten stehen ebenfalls junge Talente auf der Bühne. Bei der "Jungen Bühne Bremgarten" kreieren 17- bis 32-jährige gemeinsam das Theaterstück "Spielplatz" und bringen es begleitet von Live-Musik im Theatersaal zur Aufführung. Auch die Pianolounge in Aarau ermöglicht mit der Reihe JUNGE BÜHNE jungen musikalischen Talenten aus dem Aargau, in den Bereichen Klassik, zeitgenössische Musik, Jazz sowie Pop ihr Können zu präsentieren. Neu finden parallel zu den Konzerten kleine Kunstausstellungen mit Aargauer Nachwuchskünstlerinnen und -künstlern statt.
Beim Konzertprojekt "Kontrapunkt und Komma" der Very Big´n´Band, welches im November 2018 in Wohlen, Baden, Brugg und Aarau zur Aufführung kommt, treffen auf unerwartete Weise Literatur und Musik aufeinander. Die Texte für das Musikrepertoire werden von Schülerinnen und Schülern der Neuen Kantonsschule Aarau geschrieben. Gleichzeitig reagiert die Musik auch auf die literarischen Werke der jungen Schreiberinnen und Schreiber und interpretiert sie neu. Die Tournee des Schweizer Jugendchors im Jahr 2018 führt die Jugendlichen zwischen 16 und 25 Jahren nicht nur an verschiedene Orte in der gesamten Schweiz, sondern auch ans Festival "Europa Cantat" in Tallinn (Estland), wo sie die Schweizer Chormusik vertreten.
Beim Jazzaar-Festival in Aarau treffen junge Musikerinnen und Musiker auf internationale Berufsmusikerinnen und Berufsmusiker, um sich intensiv auszutauschen, gemeinsam zu proben und aufzutreten. Neu ist mit der kommenden Ausgabe im April 2019 ein anschliessendes "On the Road"-Projekt an verschiedenen Standorten in der Schweiz vorgesehen. Ein wichtiges Netzwerk im Freiamt bieten seit zehn Jahren die Engagierten von Dreiraumkultur. Ziel ist, die Wohler Kulturlokalitäten miteinander zu verbinden, um die hiesige kulturelle Landschaft zu stärken. Anlässlich der Jubiläumsausgabe werden die Konzerte vom 2. und 3. November 2018 mit professionellen Lichtkunstinstallationen ergänzt.
Auf der Suche nach Identität, Schönheit und Glück
In die zweite Runde geht das Fotofestival Lenzburg vom 11. Mai bis 11. Juni 2019. Geplant ist die Auseinandersetzung mit der Suche nach dem vermeintlich Schönen. Vorgesehen sind ein Fotowettbewerb für den öffentlichen Raum, Ausstellungen in Zusammenarbeit mit Lenzburger Institutionen, Leseecken und Workshops mit der Freizeitwerkstatt Lenzburg.
Im Naturama in Aarau zeigt die Ausstellung "Global Happiness" von Mai 2019 bis März 2020 die Verbindung zwischen Glück und Nachhaltigkeit auf. Neben der Vermittlung von lehrreichen Inhalten im Spannungsfeld zwischen Mensch und Natur wird auch das Engagement der Besucherinnen und Besuchern mit einem breiten Rahmenprogramm herausgefordert.
Bei der berühmten Operette "Fledermaus" von Johann Strauss stellt argovia philharmonic den Opernchor mit Laiensängerinnen und -sängern aus der Region zusammen. Die Regie wird vom bekannten Aargauer Regisseur und Schauspieler Robert Hunger-Bühler geführt. Das Musiktheater wird 2019 in Baden und 2020/21 in Aarau in der neuen Alten Reithalle gezeigt.
Mit Schweizer Traditionen setzt sich ein neues Kindersachbuch auseinander, welches beim NordSüd-Verlag erscheinen wird. Darunter sind auch Aargauer Traditionen wie "Bachfischet" und "Eierläset" zu finden. Das Buch vermittelt wichtiges Hintergrundwissen und behandelt die Auswirkungen der raschen, gesellschaftlichen Veränderungen auf die Traditionen und Bräuche. Das Wahrzeichen von Aarau, der Oberturm, wird mit einem Konzertprojekt der Aarau Turmbläser bespielt: Die Komposition unter dem Titel "Schweizerreise" porträtiert verschiedene Tanzarten und Instrumente mit Bezug zu Aarauer Traditionen und vereint Carillon, Turmbläser, Ländler-Trio und Tanz miteinander.
Reiche Aargauer Industriekultur in allen Regionen
Der Verein hinter dem Eisenbergwerk Herznach engagiert sich seit langem für die Zugänglichmachung der Stollen und der Vermittlung der Industrie- und Sozialgeschichte im Rahmen des Eisenerzabbaus und gibt wichtige Einblicke in die Geologie des Juraparks, dies unter anderem mit einer 165 Millionen alten Ammoniten-Sammlung. Mit Mitteln aus dem Swisslos-Fonds wird die Sicherung und Zugänglichmachung von weiteren 200 Metern Stollen unterstützt.
Die "Seethalbahn", deren Bau vor mehr als 120 Jahren eine Pionierleistung war, bildete eine wichtige Grundlage für die Industrie- und Wirtschaftsentwicklung des gesamten Seetals. Der Verein Historische Seethalbahn setzt sich für den Erhalt der alten Lokomotiven und Wagen aus der Geschichte der Bahn ein. Geplant ist die Restaurierung zweier originaler Seetalpersonenwagen mit Baujahr 1950. Mit diesem Vorhaben soll einer breiten Bevölkerung das kulturelle Erbe nähergebracht werden.
Um den Erhalt eines weiteren wichtigen Kulturguts handelt es sich bei der Wandmalerei des Aarauer Künstlers Felix Hoffmann (1911-1975) im Bella Vista Saal der Klinik Barmelweid. Durch den Abriss des Saals zugunsten eines Neubaus des Zwischentrakts und Bettenhauses drohte die Wandmalerei zu verschwinden. Ziel ist, die Wandmalereien im Neubau nicht nur restauratorisch zu erhalten, sondern sie auch in einen Dialog zu einem zeitgenössischen Kunst- am-Bau-Projekt der renommierten Künstlerin Renate Buser zu setzen.
Im Rehmann Museum in Laufenburg zeigt die Ausstellung "Feuer fangen" von September 2018 bis Februar 2019 Werke der Schweizer Künstler Erwin Rehmann, Gianni Vasari und Markus Waber. Sowohl im Skulpturengarten als auch im Ateliermuseum wird gezeigt, wie sich diese drei Künstler bisher gegenseitig beeinflussten und es heute noch tun.
Das TaB* Atelierkino in Reinach kann eine bewegte Geschichte aufzeigen. Anfang der 1950er-Jahre als Sommerkino gegründet, blieb es lange Zeit ein Landkino im Familienbetrieb. Ab Mitte der 1980er wurde das Lichtspielhaus zu einem Theaterhaus mit Atelierkino umgebaut. Heute ist das ehrenamtlich geleitete Kino das einzige Programmkino in der Region aargauSüd. Mit der Unterstützung zur Erneuerung der Kinobestuhlung soll dieses wichtige Angebot auch weiterhin ermöglicht werden.
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