«Mit Festen die Gemeinschaft zusammenführen»
Von: Gabi Reimann
Mit welchem festlichen Anlass beginnt das Kirchenjahr? Sie wissen es nicht? Die Pfarrei Wölflinswil-Oberhof dokumentiert vom 12. bis am 20. Mai mit einer Ausstellung alle diese Stationen im Kirchenjahr und zeigt auf, wie kirchliches Brauchtum am Leben erhalten werden kann.
Jeannette Näf und Hans Böller wollen dem Kirchenjahr und seinen Protagonisten gebührende Wertschätzung beimessen. (Fotos: zVg)
Pfarreibeauftragte und Katechetin Jeannette Näf und Ausstellungsgestalter Hans Böller haben ein gemeinsames Anliegen: «Ein positives Kirchenerlebnis schaffen». Im Alten Gemeindehaus in Wölflinswil werden diesem Anliegen entsprechend, ab dem 12. Mai Fotos und Exponate von unterschiedlichen kirchlichen Festen gezeigt: Palmsonntag, Maria Himmelfahrt, Auffahrt oder Krankensalbung.
«Die Ausstellungsbesucher werden Teile der Krippe sehen, aber auch alte liturgische Gewänder, Plastiken, Büsten sowie andere historische Besonderheiten, die heute noch im kirchlichen Leben der Pfarrei Wölflinswil-Oberhof eine wichtige Rolle spielen» informieren Näf und Böller.
Böllers ausdrucksstarke Bilder dokumentieren viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die sich aktiv am kirchlichen Leben beteiligen. Dass man sich dafür engagieren muss, ist Jeannette Näf nur zu sehr bewusst. «In vergangenen Jahren liess die Beteiligung merklich nach», bedauert sie.
«Zu Palmsonntag hatten wir immer weniger Palmen.» Grund dafür – so habe sie herausgefunden – sei das nachlassende Wissen um die Kunst des Palmenbindens. Seither werde ein Morgen organisiert, an welchem das Palmenbinden unter Anleitung den Interessierten gezeigt werde. «Ein Erfolg», wie sie anfügt.
«Dem Brauchtum Sinn für das Heute geben»
Je länger desto mehr entfernten sich die Leute von der Kirche, fasst Näf zusammen. Sie fühlt sich verpflichtet, etwas zu tun, um die kirchliche Tradition am Leben zu erhalten. «Wichtig ist, dass man den Bräuchen einen Sinn für die heutige Zeit gibt», schussfolgert sie und ergänzt: «Palmsonntag und Fronleichnam können nicht mehr wie vor fünfzig Jahren gefeiert werden.» Ihr ist es ein Anliegen, den Aufwand schlank zu behalten und kirchliche Feiern idealerweise mit gesellschaftlichen Aspekten zu ergänzen. Auch Familien und Kinder gelte es, aktiv mit einzubeziehen. Näf will, dass die Kirche im Dorf bleibt. So gelingt es ihr auch immer wieder, Mitwirkende in der kleinen Pfarrei Wölflinswil-Oberhof mit etwas über 800 Katholiken zu motivieren.
Den Anstoss zur Ausstellung über das Kirchenjahr kommt denn auch von Jeannette Näf. Den Beginn machte ein Fotobuch von «unserem Kirchenjahr», für welches sie Hobby-Fotograf Hans Böller gewinnen konnte. Der Pensionär schätzt es, über die Kunst mit vielen interessanten Menschen in Kontakt zu kommen. Nach Fertigstellung des Buches waren es die Vorstandsmitglieder des Vereins Dorf Plus, die anregten, eine Ausstellung zum Kirchenjahr zu organisieren.
«Eine schöne Idee», erinnert sich Näf und freut sich darüber, dass so Menschen mehr über kirchliches Brauchtum im Rahmen des Kirchenjahres erfahren können. Schliesslich führe das Kirchenjahr mit seinen Festen immer wieder in der Gemeinschaft zusammen.
Die Ausstellung
Fotografien des römisch-katholischen Kirchenjahres und Gegenstände aus dem Kirchenschatz werden im Alten Gemeindehaus Wölflinswil, Dorfplatz 78, gezeigt. Vernissage: 12.05., 16 Uhr, musikalisch umrahmt von Jonas Näf. Die Ausstellung ist am Sonntag, 13.05., Samstag, 19.05., und Sonntag 20.05. jeweils von 13.30 bis 16 Uhr offen.
Verein Dorf Plus, Wölflinswil-Oberhof
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