Novartis streicht in Basel 500 Stellen
Von: mm/f24.ch
Im Rahmen der laufenden Umstellung auf ein integriertes Betriebsmodell plant Novartis in den kommenden 18 Monaten in der Schweiz die Schaffung von rund 350 neuen Hightech-Positionen in der Produktion und im Wissenschaftsbereich. Gleichzeitig sollen bis zu 500 Stellen in der traditionellen Produktion sowie in den Bereichen Koordination und Entwicklung abgebaut werden. Matthias Leuenberger, Novartis Delegierter für die Schweiz, erklärt die Hintergründe.
Matthias Leuenberger, Novartis Delegierter für die Schweiz
Herr Leuenberger, was sind die Gründe für die geplanten Veränderungen?
Im vergangenen Jahr haben wir im Rahmen der laufenden globalen Transformation ein integriertes Betriebsmodell eingeführt. Damit wollen wir die Innovation beschleunigen sowie die Qualität und Effizienz weltweit weiter erhöhen. Die laufende Umsetzung dieses Modells führt nun zu weltweiten Anpassungen beim Personal. In einigen Bereichen wird zusätzliches Personal benötigt, in anderen Bereichen aber auch abgebaut.
Was für Bereiche sind primär von den Plänen betroffen?
In der Schweiz planen wir in den nächsten eineinhalb Jahren rund 350 neue Stellen, überwiegend in den Bereichen Entwicklung und in der Herstellung innovativer Biologika. Gleichzeitig ist geplant, in der Region Basel rund 500 Positionen in der traditionellen Produktion sowie in den Bereichen Koordination und Entwicklung abzubauen oder an andere Standorte zu verlagern. Diese Anpassungen sind zwar nötig, um die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu erhalten, sie belasten jedoch die betroffenen Mitarbeitenden. Wir sind uns dessen wohl bewusst und werden alle Beteiligten respektvoll und fair behandeln.
Was passiert mit den betroffenen Mitarbeitenden?
Wir haben bereits den Dialog und die Konsultation mit den Arbeitnehmervertretern aufgenommen. Ich gehe deshalb davon aus, dass wir für viele der potenziell Betroffenen eine alternative Lösung zu einer Entlassung finden werden. Wir werden daher umfassende Unterstützung anbieten. Dazu gehören ein Job Center, ein Sozialplan sowie Regelungen für vorgezogene und freiwillige Pensionierungen.
Ist in nächster Zeit mit weiteren substanziellen Veränderungen zu rechnen?
Weitere Anpassungen in dieser Grössenordnung sind für die Schweiz bis Ende 2018 keine geplant. Kleinere Anpassungen als Teil des normalen Geschäftsverlaufs kann ich aber nicht ausschliessen.
Ist nur die Schweiz von diesen Anpassungen betroffen?
Nein. Die Umstellung auf ein integriertes Betriebsmodell hat konzernweite Auswirkungen und hat auch in anderen Ländern bereits begonnen. In der Schweiz haben wir beschlossen, die diesbezüglichen Aktivitäten im Laufe der nächsten 18 Monate zu koordinieren, da ausschliesslich die Region Basel von den Folgen betroffen ist.
Bedeuten der Abbau und die Verlagerung von Stellen eine Schwächung des Novartis Standortes Schweiz?
Nein, im Gegenteil. Wir planen ja auch den Aufbau von rund 350 neuen Hightech-Positionen. Die geplanten Massnahmen unterstreichen unser langfristiges Engagement für den Standort Schweiz als unseren globalen Hauptsitz und stellen eine weitere Investition in unsere Innovations- und Wachstumsfähigkeit dar. Sie widerspiegeln zudem die Attraktivität der Schweiz als Standort der Innovation und der Beschäftigungsmöglichkeiten in hoch-wertschöpfungsintensiven Bereichen. Wir werden also auch weiterhin erhebliche Investitionen in der Schweiz vornehmen.
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