Basel will Wiese revitalisieren
Von: mm/f24.ch
Der Basler Regierungsrat will die von den Basler Stimmberechtigten im Jahr 2006 angenommene „Wiese-Initiative“ umsetzen: Die Wiese soll ökologisch aufgewertet und ihre Gewässerqualität verbessert werden. Der Regierungsrat legt dem Grossen Rat nun das Konzept "WieseVital" zur Kenntnis vor und stellt gleichzeitig den Antrag für eine Ausgabenbewilligung von 1,9 Millionen Franken zur Erarbeitung des Vor- und Bauprojektes. Die Gesamtkosten für die Revitalisierung belaufen sich auf rund 35 Millionen Franken; der Bund wird sich voraussichtlich substanziell an diesen Kosten beteiligen. Für die Planung und Umsetzung ist mit zehn bis fünfzehn Jahren zu rechnen.
Wiese in Basel (Foto: Planungsamt / BVD)
Am 12. Februar 2006 nahmen die Basler StimmbürgerInnen die unformulierte Wiese-Initiative „Zum Schutze der Naturgebiete entlang des Flusslaufs der Wiese als Lebensraum wildlebender Pflanzen und Tiere sowie als Naherholungsraum“ mit einem Ja-Stimmenanteil von 58 Prozent an.
Zur Umsetzung der „Wiese-Initiative“ beauftragte der Grosse Rat Ende 2008 den Regierungsrat, ein Konzept "WieseVital" vorzulegen, welches die Massnahmen aufzeigt, mit denen sowohl die Wiese ökologisch aufgewertet als auch die Gewässerqualität verbessert werden können.
Konzept "WieseVital"
Das jetzt dem Grossen Rat zur Kenntnisnahme vorgelegte Konzept "WieseVital" sieht eine Verbreiterung und Strukturierung des Flusslaufs zwischen der Eisenbahnbrücke in Kleinhüningen und der deutschen Grenze vor. Das Gewässer wird dadurch sowohl im Uferbereich wie auch im Flusslauf selbst aufgewertet. Angestrebt werden gewässertypische Strukturen, die sich positiv auf die Artenvielfalt in und an der Wiese auswirken.
Die bestehenden Defizite können mit diesen Massnahmen mehrheitlich behoben werden: Das Entfernen von Hindernissen erleichtert die Passierbarkeit für Fische, verbessert deren Naturverlaichung und ändert das heute eher monotone Erscheinungsbild der begradigten Wiese zugunsten eines vielfältigen Naturraums.
Herausforderung Grund- und Trinkwasserschutz
Mit der Revitalisierung wird das Flussbett streckenweise aufgebrochen. Heute ist die Sohle der Wiese durch Ablagerungen weitestgehend wasserundurchlässig. Um den Grundwasserschutz weiterhin sicherzustellen, wird die gesamte Sohle in den aufzuwertenden Bereichen mit einer Dichtungsschicht versehen. Darüber wird eine grobkörnige Sohle eingebaut.
Bedeutung der Wiese im internationalen Kontext
Die Schweiz hat als Mitglied der Internationalen Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR) das Übereinkommen zum Schutz des Rheins unterzeichnet und sich damit rechtlich verpflichtet, den Rhein und seine Zuflüsse zu schützen und den Lebensraum für Wanderfische aufzuwerten.
Durch die internationale Zusammenarbeit im Programm ‚Rhein 2020‘ konnte die Fischpassierbarkeit im Oberrhein sowie in verschiedenen Lachs-Programmgewässern bereits erheblich verbessert werden. Es ist ein erklärtes Ziel der IKSR, dass Wanderfische wie der Lachs ab 2020 die Programmgewässer Wiese, Birs und Ergolz im Raum Basel wieder besiedeln können. Die Revitalisierung und die damit verbundene Durchgängigkeit der Wiese für Wanderfische ist deshalb ein wichtiger Bestandteil dieses Programms.
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