Final Aargauer Mannschaftsmeisterschaft in Oeschgen
Von: Wolfgang Rytz
Mit einem so knappen Ausgang am Finaltag in Oeschgen hatte der haushohe Favorit nicht gerechnet. Die Schützengesellschaft Aarau gewann ihren 13. Titel in der Aargauer Mannschaftsmeisterschaft 300 m mit nur einem Punkt Vorsprung auf Döttingen. Bronze ging erneut an Leutwil.
Titel knapp verteidigt: Die SG Aarau mit (von links) Daniel Kretz, Armin Köchli, Mario Kissling, Bettina Bereuter, Erich Hunziker, Rudolf von Arx und Jörg Fankhauser. Es fehlt: Stefan Bereuter. (Foto: wr)
Die Schützengesellschaft Döttingen qualifizierte sich nach vier Runden als sechstes und letztes Team für den Halbfinal. Doch die starke Teambesetzung in Oeschgen liess erahnen, dass ein Medaillenplatz drinliegt. „Ja, wir wollen aufs Podest“, bestätigte der auch als Pistolenschütze bekannte Remo Bugmann vor Wettkampfbeginn.
Mit 1537 Punkten setzte Seriensieger und Titelverteidiger Aarau eine solide, aber nicht überragende Bestmarke. Döttingen setzte mit 1533 Zählern eine „Duftmarke“. Die restlichen vier Teams lieferten sich einen packenden Kampf. Schliesslich schieden Seon und Beinwil/Freiamt aus.
Spannung total
Die Aarauer zeigten sich wenig beeindruckt von Döttingen. „Ich glaube nicht, dass es im Final spannend wird“, mutmasste Teammitglied Jörg Fankhauser. Doch er täuschte sich. Während die Nordostaargauer auf unverändert hohem Niveau schossen, blieben die ersten vier Aarauer Schützen leicht unter dem Halbfinalresultat.
Nach halbem Pensum witterten die Beobachter eine Überraschung. Aaraus Teamleaderin Bettina Bereuter erhob Einspruch. Trotz trüben Verhältnissen schoss sie das Finalbestresultat von 198 Punkten. Rudolf von Arx und Armin Köchli bauten zwar mit 195 und 194 Zählern leicht ab, aber nach kurzem Zittern jubelten die Hauptstädter doch.
Bei Döttingen realisierte Severin Müller mit 195 Ringen das Höchstresultat. Als Mannschaft schossen die Ostaargauer geschlossener, doch der Rückschlag bei Junior Ivan Füglister von 197 auf 194 wirkte sich in der Abrechnung fatal aus. Nach je 160 Schüssen lagen die Döttinger 1532:1531 hinten.
„Wir verspüren keinen Groll. Im Gegenteil: Wir sind mit Silber sehr zufrieden. Da ist nach dem sechsten Qualifikationsplatz ein schöner Erfolg.“, erklärte Fritz Füglister beim Rangverlesen.
Heimtückisches Licht
Jürg Fankhauser musste eingestehen, dass seine Equipe nach dem Halbfinal zu selbstsicher war. „Wir hatten ein höheres Resultat im Kopf, bekamen aber zu spüren, dass die Lichtverhältnisse schwierig waren.“ Dank Nervenstärke der vier Topschützen gelang die Wende. Die SG Döttingen hatte eine andere Taktik gewählt und legte mit hohen Resultaten vor. Der Favorit wankte, aber fiel nicht.
Wie heimtückisch das Licht an diesem nassgrauen Tag war, zeigte sich bei Fislisbach. Nach zwei Silbermedaillen kämpfte das routinierte Team diesmal gegen Leutwil um Bronze. Obwohl Routinier Heinz Bräm von 195 auf 191 abbaute, sprach die Wettkampfentwicklung für Fislisbach. Monika Meier steigerte sich von 186 auf 194 und schien Bronze abzusichern.
Leutwils Happy End
Auf der anderen Seite des Standes steigerte sich Leutwil. Während die Teamstützen Marco Lüscher (194) und Beat Stauber (193) die erhofften soliden Resultate ablieferten, wusste Matthias Lüscher mit einem Zuwachs von 188 auf 192 zu gefallen. Werner Neeser steigerte sich von 185 auf 190.
Dennoch herrschte im Leutwiler Lager lange Skepsis. Der letzte Fislisbacher Schütze, Beat Alpiger, hatte im Halbfinal nur 184 Punkte geschossen. Der ehemalige Schwinger ist bekannt als guter und sicherer Schütze. Doch der Final missriet ihm total. Er zollte dem schwachen Licht Tribut und tauchte auf 176 Punkte. So ging Bronze mit zehn Zählern Vorsprung an Leutwil.
Abstieg nach 14 Jahren Meistergruppe
Ein kleines Erdbeben ereignete sich in der Auf-/Abstiegsbarrage. Schon während der ganzen Saison war der Schützenbund Buchs nicht auf Touren gekommen. Zwar gelang im Halbfinal im Sog von Peter Haltiner (198) eine famose Steigerung auf 1528 Punkte.
Doch im entscheidenden Durchgang um Auf- und Abstieg hielten bei Buchs nicht alle Nerven. Der letztjährige Aufsteiger Frick zog den Kopf aus der Schlinge, Moosleerau nützte die Gunst der Stunde und klettert in die Meistergruppe. Für den SB Buchs geht eine 14-jährige Erfolgsgeschichte zu Ende. Er schiesst nächstes Jahr erstmals in der 1. Liga.
Schiessen 300 m
Finaltag Aargauer Mannschaftsmeisterschaft in Oeschgen
Halbfinal: 1. SG Aarau 1537. 2. SG Döttingen 1533. 3. SG Fislisbach 1510. 4. SG Leutwil 1509. 5. SG Seon 1505. 6. FSG Beinwil/Freiamt 1504. – Seon und Beinwil/Freiamt ausgeschieden.
Final: 1. Aarau 1532. 2. Döttingen 1531. 3. Leutwil 1517. 4. Fislisbach 1507.
Auf-/Abstieg. Halbfinal: 1. SB Buchs 1528. 2. SG Rohr 1518. 3. FSG Moosleerau 1506. 4. FSV Frick 1499. 5. SG Oberentfelden 1486. 6. FS Obersiggenthal 1473. – Oberentfelden und Obersiggenthal bleiben in der 1. Liga.
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