König Glarner „regiert“ die Schwingerwelt
Von: Peter Friedli, STV
Die Schweiz hat einen neuen Schwingerkönig. Am Sonntag, 28. August 2016, um 16.57 Uhr war es beim Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest (ESAF) in Estavayer soweit: Der Berner Sennenschwinger Matthias Glarner (Meiringen) legt im Schlussgang den Bündner Armon Orlik (Maienfeld), nach einem Konter, auf den Rücken. ETF-2013-Turnfestsieger im Nationalturnen, Andi Imhof und TobiasKrähenbühl, klassierten sich, punktegleich, als stärkste Turner und holten eidgenössische Kränze.
Matthias Glarner, der neue König, mit «Mazot de Cremo», dem hornlosen Sieger- muni. (Foto: Peter Friedli, STV)
Der dritte ESAF-Tag in Burgdorf bot alles, was Schwingkenner/-innen lieben. Kaffee-Schnaps am frühen Morgen, spannenden Schwingsport, bestes (heisses) Wetter, La-Ola-Wellen, viel Brauchtum und kräftige Steinstösser. Während den drei ESAF-Tagen, zählten die Organisatoren gegen 300‘000 Menschen auf dem Festgelände vom Militärflugplatz Payerne.
Die 52‘016 Zuschauer/-innen in der «Arène de la Broye» wollten am Schluss aber auch einen König feiern. Mit Matthias Glarner haben sie einen bekommen, einen Berner Oberländer, der auch etwas Französisch spricht. Glarner ist ein würdiger König: acht Zweikämpfe, sieben gewonnen, einen gestellt (gegen Samuel Giger, STV Märstetten).
Modellathlet Glarner studiert Sportwissenschaft, die Lieblingsschwünge sind der Kurz und der Kurzfussstich. Der 1,86 Meter grosse und 109 Kilo schwere Schwinger, wird Nachfolger von Matthias Sempach (Alchenstorf), der die Titelverteidigung nach zwei Gestellten abschreiben musste. Die Krone bleibt im Bernbiet.
Steinstossen: Remo Schuler
Der Sieger in der Königsklasse des Steinstossens steht nach zwei Finalstössen ebenfalls fest: Remo Schuler (Rickenbach SZ) stiess im Final am Sonntag den 83,5 Kilo schweren Unspunnenstein in der «Arène de la Broye» auf 3,77 Meter. Er sicherte sich mit dieser Weite den ESAF-2016-Sieg mit 18 Zentimetern Vorsprung auf Simon Hunziker (STV Herznach, 3,59 Meter). Der Titelverteidiger Peter Michel (TV Interlaken, 3,58 m) holte Bronze
ETF-Sieger der Stärkste
Die 47 qualifizierten Turnerschwinger schlugen sich an den zwei ESAF-Tagen ordentlich. Für an die Spitze reichte es nie ganz. In den Top-20 sind am Schluss zwei Turner vertreten. Die beste Klassierung sicherte sich mit 75,75 Punkten der ETF-2013-Nationalturn-Sieger von Biel/Bienne, Andi Imhof (TV Bürglen). Mit fünf Siegen und drei Gestellten reichte es für den Schlussrang 8b. Tobias Krähenbühl (Frauenfeld), fünf Siege, ein Gestellter und zwei Niederlagen, liegt auf 8e. «Ich habe mein Ziel, den eidgenössischen Kranz, klar erreicht, das war das Ziel. Das ich den letzten Kampf noch gewinnen konnte, war extrem wichtig. Ich bin einfach nur zufrieden. Dem Schwingen bleibe ich treu, dem Nationalturnen sowieso», bilanzierte ein glücklicher Imhof. Der 28 Jahre alte Krähenbühl meinte: «Ich wusste natürlich, dass es knapp werden würde. Die drei Siege am zweiten Tag brauchte es unbedingt für den Kranz.»
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