Silber für Michael Schmid im leichten Einer – sechs Boote im A-Final
Von: SRV
Michael Schmid sicherte sich gestern auf der Regattastrecke Ottensheim im Leichtgewichtseiner erneut die Silbermedaille. Weltmeisterin Jeannine Gmelin bleibt nach ihrem Sieg im Halbfinal weiterhin ungeschlagen. Mit einem starken Endspurt zum Halbfinalsieg schaffte sich der Männerdoppelzweier Roman Röösli / Nico Stahlberg eine gute Ausgangslage für den Final. Beide Frauendoppelzweier - sowohl in der offenen Klasse (Pascale Walker / Valérie Rosset) als auch bei den Leichtgewichten (Patricia Merz / Frédérique Rol) - erkämpften sich einen Finalplatz gegen harte Konkurrenz. Der Leichtgewichtsdoppelzweier der Männer mit Julian Müller / Andri Struzina wurde in den B-Final verwiesen.
Starke Leistungen der Schweizer Boote heute Samstag auf der Regattastrecke Ottensheim. Michael Schmid wurde im A-Final der leichten Einer Zweiter wie schon in Belgrad vor drei Wochen. Sechs von neun Booten qualifizierten sich für die A-Finals. (Foto: SRV)
Gleich zwei Schweizer Leichtgewichtseiner qualifizierten sich gestern für den A-Final. Der 30-jährige Luzerner Michael Schmid spielte mit seinem Halbfinalsieg seine ganze Routine aus. Daneben knüpfte Fiorin Rüedi an seine Topleistung vom Freitag als Vorlaufsieger an und erkämpfte sich als Halbfinaldritter ebenfalls einen Finalplatz.
Genau wie beim Weltcup in Belgrad vor drei Wochen war der Deutsche Jason Osborne auch im Linzer Final nicht zu schlagen. Jedoch kämpfte sich Michael Schmid bis auf 2,90 Sekunden an ihn heran.
«Ich habe in den vergangenen Wochen intensiv an der Laktatverträglichkeit unter hoher Intensität gearbeitet», sagte er direkt nach dem Rennen. «Ich bin wieder einen Schritt weiter.» Im hochkarätig besetzten Final wurde der zweite Schweizer Finalist, Fiorin Rüedi, Sechster.
Jeannine Gmelin im Skiff weiterhin ungeschlagen
Jeannine Gmelins Rennen im Einer verlief ganz nach ihrem Geschmack. Nach der 1000-Meter-Marke drehte sie im Halbfinal an zweiter Stelle liegend auf. Sie forcierte das Tempo und überholte die für ihre Schnellstarts bekannte und führende Österreicherin Magdalena Lobnig.
Danach kontrollierte Jeannine Gmelin das Rennen bis ins Ziel. «Ich hatte diesen Schlagabtausch mit Magdalena Lobnig an ihrem Heim-Weltcup erwartet», erklärte die amtierende Weltmeisterin nach ihrem Rennen. Die Österreicherin wird auch im Final eine ihrer härtesten Konkurrentinnen sein. «Es bleibt spannend. Ich freue mich auf das Finalrennen morgen.»
Halbfinalsieg und Finaleinzug für den Doppelzweier mit Roman Röösli und Nico Stahlberg
Genau wie Jeannine Gmelin gehören auch Roman Röösli und Nico Stahlberg grundsätzlich nicht zu den Schnellstartern. Beide sind aber Kämpfer, die sich während eines Rennens am Gegner aufbauen und ihn mit einem Endspurt zermürben können. Diese geballte Portion Kampfgeist harmoniert von Rennen zu Rennen besser, zumal der Doppelzweier in der Besetzung Röösli / Stahlberg erst auf diesen zweiten Weltcup hin formiert wurde.
Im gestrigen Halbfinal schoben sich die beiden bis zur 1500-Meter-Marke vom dritten auf den zweiten Rang vor, um die führenden Deutschen auf den letzten Metern abzufangen und im Ziel um 46 Hundertstelsekunden zu distanzieren. «Der Endspurt ist eine unserer Stärken», bilanzierte Roman Röösli das gelungene Rennen. «Wir finden den Tritt immer besser.»
Erfolgreiche Frauendoppelzweier in beiden Gewichtsklassen
Ein spannendes Bord an Bord-Rennen mit dem Boot aus Tschechien lieferten sich Pascale Walker und Valérie Rosset im Frauendoppelzweier der offenen Klasse. Sie bestritten gestern ihren Hoffnungslauf, bei dem sich nur die ersten beiden Boote für den Final qualifizierten.
Walker / Rosset überholten die Tschechinnen schliesslich auf den letzten Metern und sicherten sich mit einem Vorsprung von 22 Hundertstelsekunden den benötigten zweiten Rang. Ein hart verdientes, tolles Geburtstagsgeschenk für die seit heute 23-jährige Pascale Walker.
Ebenfalls einen Finalplatz holten sich Patricia Merz und Frédérique Rol im Doppelzweier der Leichtgewichte. Schnell in ihren Halbfinal gestartet, lagen die beiden nach 1000 Metern noch auf dem ersten Rang. Schliesslich reichte ihnen ein dritter Platz hinter den Booten aus Neuseeland und Italien für die Finalqualifikation. Dies ist bereits die zweite Finalqualifikation in dieser Saison an einem Weltcup. Vor drei Wochen wurde das Duo im Final von Belgrad Fünfte.
Entwicklungspotenzial bei den Aufbauprojekten
Im Gegensatz zum Weltcupauftakt vor drei Wochen in Belgrad reichte es Julian Müller und Andri Struzina im leichten Männerdoppelzweier diesmal nicht für den A-Final. Bis 1400 Meter lagen die beiden auf Finalkurs, bis sie wegen einer fehlerhaften Blattführung viel Geschwindigkeit einbüssten. Die hohe Leistungsdichte in der einzigen olympischen Disziplin für Leichtgewichte war in Linz offensichtlich.
Im Halbfinal der jungen Crew Müller / Struzina überquerten die ersten drei Boote die Ziellinie innerhalb von nicht mal 1,5 Sekunden. Mit rund sieben Sekunden Rückstand auf einen Qualifikationsplatz reihte sich das Schweizer Boot auf dem fünften Rang ein und rudert heute Sonntag um 8.50 Uhr im B-Final.
Mit Verletzungen kämpfen aktuell einige Kadermitglieder im Olympia-Aufbauprojekt für einen Vierer-ohne der offenen Gewichtsklasse. Um sich trotz Abwesenheit ihrer Ruderpartner Rennhärte anzueignen, wichen einige fitte Teammitglieder in Linz auf Kleinboote aus. Markus Kessler ruderte im Einer und gewann den D-Final, was insgesamt der 19. Rang bedeutet.
Auch der Zweier-ohne der offenen Kategorie mit Mario Gyr und Paul Jacquot gehört zu diesem Aufbauprojekt. Die beiden rudern erst seit verbandsinternen Ausscheidungsrennen zusammen, die vor einer Woche stattfanden. Sie wurden im C-Final Vierte und erreichten damit den 16. Gesamtrang.
SRV-Verbandsdirektor Christian Stofer zieht nach dem Halbfinaltag ein positives Fazit. «Michael Schmids Silbermedaille war ein sehr guter Start in die Finalläufe. Sechs von neun Booten qualifizierten sich für die A-Finals. Unsere Boote ergriffen heute ihre Chancen und bestachen mit hartnäckigem Kampfgeist. Besonders erfreulich sind die Finalqualifikationen von Roman Röösli / Nico Stahlberg sowie Valérie Rosset / Pascale Walker. Jeannine Gmelin reüssierte in gewohnter Manier und überzeugte mich auch technisch. Patricia Merz und Frédérique Rol rudern konstant auf hohem Niveau. Fiorin Rüedis Finalqualifikation zeigt die Breite und Stärke unseres Leichtgewichtkaders.»
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