Neue Daten zeigen, dass die Nachhaltige Entwicklungsagenda 2030 der Vereinten Nationen, insbesondere das Ziel 8.7 nicht erreicht wird, ohne dass der Kampf gegen neue Formen der Sklaverei und Kinderarbeit verstärkt wird.
40 Millionen Menschen leben in moderner Sklaverei (Foto: ILO)
Neue Forschungsergebnisse der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO); der Walk Free Stiftung und der Internationalen Organisation für Migration (IOM) haben das wahre Ausmass von moderner Sklaverei weltweit aufgezeigt. Demnach waren im Jahr 2016 mehr als vierzig Millionen Menschen Opfer von modernen Formen der Sklaverei.
Die ILO hat zudem Schätzungen zur Kinderarbeit veröffentlicht, die aussagen, dass 152 Millionen Kinder im Alter zwischen fünf und siebzehn Jahren Kinderarbeit leisten. Die Zahlen zeigen auch, dass Frauen und Mädchen mit 29 Millionen oder 71 Prozent überproportional häufig von moderner Sklaverei betroffen sind. Frauen sind zudem zu 99 Prozent Opfer von Zwangsarbeit in der kommerziellen Sexindustrie. 84 Prozent erleiden Zwangsheiraten.
Die Forschungen belegen, dass unter den 40 Millionen Opfern der modernen Sklaverei, 25 Millionen in Zwangsarbeit leben. 15 Millionen wurden zwangsverheiratet. Kinderarbeit konzentriert sich hauptsächlich in der Landwirtschaft (70,9 Prozent). Fast eines von fünf Kinderarbeitern arbeitet für Dienstleister (17,1 Prozent) und 11,9 Prozent sind in der Industrie zu finden.
ILO-Generaldirektor Guy Ryder sagte zur Veröffentlichung der Studien: „Die Botschaft, die die ILO zusammen mit ihren Partnern - der Alliance 8.7 - verkündet ist eindeutig: Wenn wir unsere Bemühungen im Kampf gegen diese Geissel der Menschheit nicht grundlegend verstärken, wird die Weltgemeinschaft nicht in der Lage sein, die nachhaltigen Entwicklungsziele zu erreichen. Die globalen Schätzungen tragen dazu bei, neue Lösungsvorschläge auf den Weg zu bringen, damit Zwangsarbeit und Menschenhandel der Vergangenheit angehören.“
Andrew Forrest, Vorsitzender und Gründer der Walk Free Stiftung kommentierte: „Die Tatsache, dass sich immer noch 40 Millionen Menschen jeden Tag in moderner Sklaverei befinden, sollte uns die Schamesröte ins Gesicht treiben. Moderne Sklaverei betrifft Kinder, Frauen und Männer weltweit. Dies dokumentiert die tiefgreifende Diskriminierung und Ungleichheit in der Welt, gepaart mit einer schockierenden Toleranz für Ausbeutung. Wir müssen das stoppen. Wir alle können dazu beitragen diese Realität zu ändern – in der Geschäftswelt, Regierung, Zivilgesellschaft und als Einzelner.“
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