Studie empfiehlt KEV-Nachfolge
Von: mm/f24.ch
„Wenn die Schweiz die Entwicklung ihrer Stromversorgung eigenständig steuern möchte, ist eine weitere Förderung erneuerbarer Energien nach Auslaufen der kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) sinnvoll. Denn das geplante Klima- und Energielenkungssystem wird diese Rolle nicht vollständig übernehmen können und sollte daher mit anderen Instrumenten ergänzt werden.“ Zu diesem Schluss kommen Forschende des Schweizer Energieforschungszentrums SCCER CREST mit Leading House an der Universität Basel in einem White Paper.
Die Energiestrategie 2050 des Bundes sieht einen substanziellen Anstieg der inländischen Stromproduktion aus erneuerbaren Energien bis 2035 auf 11'400 Gigawattstunden pro Jahr (ohne Wasserkraft) vor. Derweil ist die Förderung der erneuerbaren Energien durch die kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) befristet.
Fünf Jahre nach Inkrafttreten des ersten Massnahmenpakets, voraussichtlich 2018, sollen keine neuen Anlagen mehr über KEV-Tarife gefördert werden. Ausserdem soll es ab dem Jahr 2031 auch keine neuen Investitionsbeiträge bzw. Einmalvergütungen mehr geben.
Die Energiestrategie 2050 sieht vor, dass die Fördermassnahmen für erneuerbare Energien durch ein Klima- und Energielenkungssystem (KELS) ersetzt wird, das Abgaben auf Brenn- und Treibstoffe sowie Strom erhebt.
Der angedachte KELS-Mechanismus kann zwar den Neubau fossiler Kraftwerke in der Schweiz vermeiden. Jedoch stellt er keine Garantie dar, dass in der Schweiz in erneuerbare Stromerzeugung investiert wird. Stattdessen ist davon auszugehen, dass die Stromimporte ansteigen.
Das heisst, ohne weitere Massnahmen werden Investitionen in erneuerbare Energien von den europäischen Marktentwicklungen sowie globalen Kostenentwicklungen abhängig sein. Will die Schweiz die Entwicklung ihrer Stromversorgung eigenständig steuern, sind daher ergänzende Massnahmen zur Förderung erneuerbarer Energien notwendig.
Zudem sind die externen Kosten konkurrierender Technologien im europäischen Markt nicht vollständig internalisiert; zum Beispiel liegen die Preise für CO2-Emissionen deutlich unter den Schätzungen für die verursachten Schäden. Die Förderung erneuerbarer Energien kann diesen Marktverzerrungen entgegenwirken.
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