SchweizerInnen stehen hinter dem Gotthard-Basistunnel
Von: mm/f24.ch
Eine klare Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer sind der Meinung, der Bau habe sich gelohnt und halten die Kosten von 12,2 Milliarden Schweizer Franken für gerechtfertigt. Das ergab eine aktuelle, repräsentative Bevölkerungsbefragung von DemoSCOPE.
Die Informationsbemühungen des Bundes, der SBB und der Medien scheinen gefruchtet zu haben. 90% der Schweizer Bevölkerung sind sich bewusst, dass heute, 1. Juni 2016 der Gotthard-Basistunnel offiziell eröffnet wird und 73% wissen, dass der Gotthard-Basistunnel der längste Eisenbahntunnel der Welt ist. Auch das extra für die Eröffnung kreierte Logo „Gottardo 2016“ ist knapp 50% der Bevölkerung bekannt.
Was die Frage des Kosten-/Nutzenverhältnisses des Gotthard-Basistunnels angeht, scheinen in der Bevölkerung klar die Nutzenargumente zu überwiegen. So sind über 77% der Befragten der Meinung, dass die Kosten dieses Projekts, doch immerhin 12,2 Milliarden Franken, durchaus gerechtfertigt waren.
Auch das Argument, dass man dieses Geld lieber in stark frequentierte Pendlerstrecken (z.B. Zürich – Bern) investiert hätte, wird nur von 25% der Befragten geteilt. Ebenso scheint die über die Schweiz hinausgehende Ausstrahlung dieses Grossprojekts durchaus relevant für die Bevölkerung. 79% sind der Meinung, dass solche Grossprojekte wichtig sind für das Bild der Schweiz im Ausland.
Vorteile für Schweizer Wirtschaft erhofft
Auch bei der Frage nach den Erwartungen an die Inbetriebnahme der neuen, schnelleren Nord-Süd-Verbindung wird der europäischen Komponente des Tunnels durchaus Beachtung geschenkt. 74% der Befragten erhoffen sich Vorteile für die Schweizer Wirtschaft durch die heutige Eröffnung des Gotthard-Basistunnel.
Sogar 80% erwarten Vorteile für die gesamteuropäische Wirtschaft. Besonders die Wohnbevölkerung im Tessin erhofft sich durch die kürzeren Fahrzeiten auch neue Arbeitsplatzmöglichkeiten nördlich des Gotthards, 79% sind dieser Meinung.
Schweizweit erwarten die Befragten auch eine Stärkung des Tourismus beidseits des Gotthards. Dabei erhoffen sich die Befragten vor allem positive Effekte für den Tourismus von Nord nach Süd.
Das vom Bundesrat bereits bei der NEAT-Abstimmung von 1992 propagierte Argument, dass der Gotthard-Basistunnel nötig ist, um die Verlagerung des Gütertransports von der Strasse auf die Schiene zu realisieren bzw. zu beschleunigen, wird von über 64% der Schweizer Wohnbevölkerung unterstützt.
Besonders in der Westschweiz und dem Tessin ist diese Erwartung mit je gut 76% Zustimmung sehr stark vertreten. Dies ist besonders beachtlich, da man im Zuge der Abstimmung über einen zweiten Gotthard-Strassentunnel oft gegenteilige Argumente gehört hatte.
Ein Fest gehört dazu
Die heutige Eröffnung des Tunnels scheint auch eine Mehrheit der Schweizer Bevölkerung in Festlaune versetzt zu haben. In allen Landesteilen ist eine klare Mehrheit der Bevölkerung der Meinung, dass die Eröffnung mit einem grossen Volksfest gefeiert werden sollte, auch wenn ein solches Fest zusätzliches Geld kostet. Lediglich 26% sind der Meinung, dass man den Tunnel lieber ohne Festlichkeiten gleich hätte in Betrieb nehmen sollen.
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