SP Frauen lancieren vier Initiativen für ökonomische Gleichstellung
Von: mm/f24.ch
Gestern fand in Baden die Konferenz der SP Frauen mit über vierzig Teilnehmerinnen statt. Dabei wurde von den Sozialdemokratinnen der Beschluss gefasst, vier Volksinitiativen unter dem Label „Ökonomische Gleichstellung“ zu lancieren.
Yvonne Feri, Präsidentin der SP Frauen
Lohngleichheit und eine ausgewogene Vertretung der Geschlechter in allen Berufen sei nicht nur eine Frage der Gleichberechtigung, sondern entscheide auch über soziale Sicherheit. Die SP Frauen setzen deshalb für die kommenden Jahre einen Schwerpunkt bei der Thematik „Ökonomische Gleichstellung“. Damit ist die umfassende finanzielle Absicherung aller Geschlechter und aller Familienmodelle gemeint.
„Wer finanzpolitisch mit so stumpfsinnigen Lösungsvorschlägen wie der Familieninitiative politisiert und jungen Frauen im gleichen Atemzug zur Aufgabe ihres Berufes rät, verkennt die Realität des Hausfrauendaseins und betreibt Armutsförderung. Fünfzig Prozent der Ehen werden geschieden. Eine geschiedene, alleinerziehende Mutter, die während der Ehe nicht berufstätig war, landet in der Regel beim Sozialamt. Das ist die Realität, die der Idylle der nicht berufstätigen Mutter- und Hausfrau gegenübersteht“, so Yvonne Feri, Präsidentin der SP Frauen.
Es könne nicht sein, dass Frauen zum einen weniger verdienen würden und zum anderen auch noch die ganze unbezahlte Care-Arbeit tragen müssten, die wiederum zu einer schlechteren Absicherung bei den Sozialversicherungen führe, so Feri weiter.
Die SP Frauen Schweiz verfolgen aus diesen Gründen vier Initiativprojekte, die alle unter dem Label der ökonomischen Gleichstellung der Geschlechter laufen.
1. Volksinitiative: Kontrolle und Umsetzung der Lohngleichheit zwischen den Geschlechtern. Die Initiative fordert die Einrichtung einer Behörde.
2. Volksinitiative: Ausgewogene Geschlechtervertretung in allen Berufen und Behörden. Die Initiative fordert verbindliche Zielvereinbarungen und Geschlechter-förderungsmassnahmen auf nationaler und kantonaler Ebene.
3. Volksinitiative: Care-Arbeit ermöglichen für alle Geschlechter. Die Initiative fordert die Anpassung der Sozialversicherungen zugunsten der unbezahlten Care-Arbeit.
4. Volksinitiative: 1 Krippen- oder Tagesschulplatz pro Kind in der Schweiz. Die Initiative fordert ein bedarfsgerechtes vorschulisches und schulisches Kinderbetreuungsangebot zu familiengerechten Tarifen.
Zudem haben die SP Frauen Schweiz eine Reglementsänderung und die Einsetzung einer Geschäftsleitung beschlossen. Neben Yvonne Feri, Präsidentin und Cesla Amarelle, Vize-präsidentin werden neu aus dem Tessin Jacqueline Rohrer und aus Bern Lea Kusano in der Geschäftsleitung der SP Frauen Schweiz Einsitz nehmen.
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