Schweizer Umsetzung der Agenda 2030 auf Kurs?!
Von: mm/f24.ch
Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 20. Juni 2018 den Länderbericht der Schweiz zur Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung verabschiedet. Der Bericht zeige auf, dass die Schweiz die Ziele für nachhaltige Entwicklung der UNO schon gut in ihren Politiken verankert habe. Es blieben aber noch Herausforderungen. Der Länderbericht der Schweiz wird im Juli 2018 an der UNO in New York, wo sich ja niemand blamieren will, vorgestellt.
Die 2017 durchgeführte Bestandsaufnahme zeigt, dass die nachhaltige Entwicklungsziele in der Schweiz bereits in vielen gesetzlichen Grundlagen und wichtigen sektoralen Politiken verankert sind. Die Schweiz ist gemäss dem Bericht bereits sehr weit. In Bereichen wie beispielsweise jenen des Schutzes vor Naturgefahren, des gesellschaftlichen Zusammenhalts, der Lebensqualität oder des nachhaltigen Wirtschaftens belegt die Schweiz Spitzenplätze im internationalen Vergleich.
Die Schweiz kennt keine extreme Armut, das Wohlstandsniveau ist hoch und die Arbeitslosigkeit tief. In vielen Bereichen hat die Schweiz Ansätze etabliert, die die drei Dimensionen der Nachhaltigen Entwicklung in ein Gleichgewicht bringen.
Beispiele sind die Landwirtschaft, die wesentlich zur sicheren Versorgung der Bevölkerung, zur Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen, zur Pflege der Kulturlandschaft und zur dezentralen Besiedlung des Landes beiträgt, oder die Energiestrategie 2050, die auf eine ausreichende, breit gefächerte, sichere, wirtschaftliche und umweltverträgliche Energieversorgung abzielt.
Es gibt laut dem Bericht jedoch auch Herausforderungen. Sie liegen etwa darin, den Konsum und die Produktion von Gütern nachhaltiger zu gestalten. So liegt beispielsweise der Ressourcenverbrauch der Schweiz – hochgerechnet auf die Weltbevölkerung – deutlich über den planetaren Belastbarkeitsgrenzen.
Eine Herausforderung für die Schweiz ist es, Mensch und Umwelt belastende Auswirkungen des inländischen Konsumverhaltens in anderen Ländern einzuschränken. Eine weitere Herausforderung ist das Erreichen der vollumfänglichen Lohngleichheit zwischen den Geschlechtern.
Die Schweiz trägt auch zur Erreichung der Pariser Ziele auf internationaler Ebene bei, und zwar über die Aussenpolitik, darunter die internationale Zusammenarbeit, die Aussenwirtschaftspolitik und die sektoralen Aussenpolitiken. Es liegt im Interesse der Schweiz, einen Beitrag zur Finanzierung der nachhaltigen Entwicklung zu leisten – durch die öffentliche Entwicklungszusammenarbeit aber auch vermehrt durch strategische Partnerschaften und die Mobilisierung privater Ressourcen für eine nachhaltige Entwicklung.
Seit Januar 2016 ist die Agenda 2030 in Kraft und ruft alle UNO-Mitgliedstaaten dazu auf, zur Erreichung der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) beizutragen.
Für den Länderbericht stützt sich der Bundesrat auf eine Bestandsaufnahme. Dabei wurden die innen- und aussenpolitischen Aktivitäten des Bundes erhoben und der Stand der Erreichung der nachhaltigen Entwicklungsziele ermittelt. Ferner wurden Beiträge der Kantone und Gemeinden sowie der Akteure aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft gewürdigt.
Der Bundesrat hat auf dieser Bestandesaufnahme, welche als Element der Meinungsbildung dient, den Länderbericht der Schweiz erstellt. Die Schweiz wird am Hochrangigen Politischen Forum für nachhaltige Entwicklung der UNO (HLPF), wo sich ja niemand blamieren will, im Juli 2018 ihren Länderbericht präsentieren.
Der Bunderat wird die Agenda 2030 auf der Basis der bestehenden Legislaturschwerpunkte weiter umsetzen. Er tut dies in enger Zusammenarbeit mit den Kantonen, der Wirtschaft, der Zivilgesellschaft sowie der Wissenschaft.
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