TV Schupfart wedelte erfolgreich die Piste runter
Von: Hans Berger
Es vergeht ja kaum ein Tag, an dem die Skipistenbetreiber nicht lauthals verkünden, wie schlecht es um den Wintersport bestellt ist und wie leer deshalb ihre Kassen sind. Ein Klagelied, das zwischenzeitlich auch dem Bund zu Ohren gekommen ist. Weil ihm die Melodie jedoch missfällt, versucht er, sie mit Millionenbeträgen zum Verstummen zu bringen. Dass es jedoch auch ohne Subventionen geht, bewies vergangenes Wochenende indes mit viel Erfindergeist die Turnerfamilie von Schupfart, deren Ruf „Ab uf d’Piste“ Heerscharen Folge leisteten, obwohl - und das ist der Clou des Ganzen – die Gemeinde ausser ein wenig Schnee weder eine Piste und schon gar keinen Skilift im Angebot hat.
TV Schupfart wedelte erfolgreich die Piste runter
Das von der Turnerfamilie verwendete Grund-Rezept des Erfolgs ist uralt und wurde bereits 1963 von Vico Torriani (1920-1998) jodelnd verkündet:
„Ja, wenn wir twisten auf den Pisten staunen uns die Hasen an, denn wer im Rhythmus wedeln kann, der ist beliebt bei jedermann.
Ja, wenn wir twisten auf den Pisten ist der Winter wunderschön, da kann die Skisaison bis in den Sommer geh'n.“
Ergänzung
Die „Hasen“ in der Mehrzweckhalle von Schupfart staunten jedenfalls nicht schlecht, was ihnen während der rund dreistündigen, rasanten Pistenfahrt so alles geboten wurde. Die Athletinnen und Athleten verstanden es jedenfalls trefflich, antörnend im Rhythmus zu wedeln. In Ergänzung zu Torrianis Ratschlag liessen die Schupfarter Pistenbetreiber es nicht beim Twist bewenden, sondern setzten beinah alle seit den 1960er-Jahren entwickelten musikalischen Stilrichtungen ein, um die Gäste und Akteure in Schwung zu halten.
Verpasste Chance
Schade, dass der eidgenössische Wirtschaftsminister, Bundesrat Johann N. (Niklaus) Schneider-Ammann die Chance nicht wahrgenommen hatte, um zu Gunsten des bundesrätlichen Stabilisierungsprogramms zu lernen, wie der Schweizer Wintersport, ohne Griff nach Steuergeldern, wieder auf Trab gebracht werden kann.
Angekreidet hätte der WBF-Vorsteher der ansonsten erfolgreichen „Tourismus-Direktorin“ Fabienne Kyburz vermutlich nur die Anstellung der drei Pistenbetreuer Alfons, Michi und Erwin, welche die ihnen erteilten Aufträge unisono tölpelhaft und ineffizient ausführten. Dies allerdings zum Gaudi der „Schneehasen“, was letztendlich wieder für die Direktorin spricht, wie der Wirtschaftsminister ihr - sicherlich etwas zerknirscht - hätte zugestehen müssen.
Hingucker
„In deine blaue Augen schauen, ja, das ist mir ein Genuss, auf den ich nun verzichten muss, mach ich am Steilhang einen Schuss.
In deine blauen Augen schauen, war beim Abfahrtslauf mein Traum. Da holt ich selbst ein blaues Auge mir am Baum.“
Nein, anders wie der singende Bündner Konditor, Koch und Kellner mussten die Gäste der Turnerfamilie auf den Augenkontakt mit den Pisten-Akrobaten nicht verzichten und blieben trotzdem von einem blauen Auge verschont. Was – wie der ausführlichen Fotoreportage entnommen werden kann - angesichts der vielen adretten, Beine zeigenden Schneehäschen und den muskulösen Körpern der Schneehasen verwundert, da es bekanntlich schon mal vorkommen kann, dass ein spezifiziertes, intensives Hingucken von den jeweiligen PartnerInnen mit einem blauen Auge abgestraft wird.
Après-Ski
„Wenn Du auch nie küsst, ja, beim Ski-Twist kommt das alles ganz allein, lass mich nur mal Dein Après-Skilehrer sein!“
Diesbezüglich muss die Redaktion nun passen, denn der Datenschutz verbietet es ihr, zu publizieren, was nach der turbulenten, professionell ausgeleuchteten Pistenabfahrt alles von alleine kam, desgleichen wer wen geküsst hat oder wessen Après-SkilehrerIn jemand wurde. Die Stimmung vor und während dem Après-Ski jedenfalls war epochal und das Potential, das Eine zu tun und das Andere wohlweislich zu lassen enorm.
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