Flugplatz Schupfart jubiliert „aviatisch“
Von: Hans Berger
Wohl manche der heutigen Fricktaler Seniorinnen und Senioren erinnern sich, als sie in den 1950er / 1960er Jahren auf dem Flugplatz Sisslerfeld zum ersten Mal den „Duft der grossen weiten Welt“ erschnuppern und im dortigen Restaurant gut und eine Spur feudal essen durften. 1965 kam mit der Ansiedlung der Pharma-Industrie das Aus. Zwei Jahre später wurde am 3. / 4. Juni 1967 der Flugplatz Schupfart offiziell eingeweiht. Grund genug also für dessen Betreiber - den AeCS Regionalverband Fricktal – zwar etwas verspätet – am 30. Juni / 1. Juli 2018 den fünfzigsten Geburtstag vom Flugplatz Schupfart“ gebührend zu feiern.
Venom (Tiergift), britisches Jagdflugzeug, ausgestellt auf dem Flugplatz Schupfart
Wie OK Präsident Roger Stieger an der gestrigen Medienorientierung mit anschliessenden VIP-Apéro im Restaurant AirPick betonte, will der AeCS Regionalverband Fricktal an der Festivität weder sich selber feiern, noch seine Kasse damit füllen. Vielmehr wolle der Verband der Bevölkerung für deren Duldung und Akzeptanz des Flugplatzes danken.
Dies äussere sich auch in den volkstümlichen Preisen, welche jedoch nur dank den zwölf Sponsoren und über hundert Spenderinnen und Spendern möglich sei. Zwar scheint diesbezüglich das Tagesticket von zwanzig Franken für Erwachsene auf den ersten Blick schon etwas happig, allerdings relativiert sich der Preis angesichts des grossen Programms gehörig.
Unter den Wolken
Der Erfolg der Geburtstagsfete steht und fällt mit dem Wetter. Mag ja auch die Freiheit über den Wolken grenzenlos sein, so hofft das OK doch innigst, dass viele der Flugshows an einem wolkenlosen Himmel stattfinden.
Zu den grossen Stars gehört gewiss Patrouille Suisse, die Jet-Kunstflugstaffel der Schweizer Luftwaffe, welche am Samstag tausende von Besuchern anlocken wird. An beiden Tagen wird jedoch sicherlich auch die Flugshow vom Fliegermuseum Altenrain für viel Furore sorgen wie desgleichen die vielen Kunstflieger, welche mit den Kapriolen ihrer „fliegenden Kisten“ den Adrenalinspiegel der Zuschauer in die Höhe treiben und deren Blut zum Stocken bringen werden.
Verantwortlich für das vielseitige Flugprogramm ist Niggi Moos. Seine Begeisterung für die an den beiden Flugtagen teilnehmenden Flugzeugtypen offenbarte selbst einem Laien, dass dem Publikum manche Raritäten präsentiert werden.
Rückblende
Ein Highlight ist bestimmt auch das von Patrik Nobel gestaltete Museum, das zu einer Zeitreise in die Vergangenheit bis zum Beginn des 1. Weltkrieges einlädt, als die erste Fliegerstaffel der Schweiz aus acht Flugzeugen, zehn Piloten und einem Reservemotor bestand.
Aber schon damals bei der Gründung am 31. Juli 1914 kämpfte die Schweizer Luftwaffe mit den gleichen Problemen wie heute – nämlich dem Geld. Sämtliche Flugzeuge unter dem Schwyzer Hauptmann Theodor Real gehörten nicht der Armee, sondern waren in Privatbesitz.
Kaum vorstellbar ist auch, dass 1913 die Offiziersgesellschaft einen Spendenaufruf für Kampfflugzeuge lancierte und die Bevölkerung tatsächlich 1,7 Millionen Franken spendete. 1916 kauft das Militärdepartement dann siebzehn Flugzeuge, Benzin für die Flüge gab’s allerdings kaum.
Lukullische Leckerbissen
Letzteres wird jedoch an den Flugtagen in Schupfart vom 30. Juni und 1. Juli 2018 genau so reichlich vorhanden sein wie lukullische Leckerbissen, Flüssigkeiten gegen den Durst und spielerische Angebote für die kleinen Besucher, welche bis zum sechsten Altersjahr gratis Zutritt haben und zwischen sieben und fünfzehn Jahren lediglich fünf Franken bezahlen müssen.
«Fürs Fricktal – fricktal24.ch – die Internet-Zeitung»