Behördetreffen beider Rheinfelden
Von: Hans Berger
Seit 1988 gehört es zwischenzeitlich zur Tradition, dass sich die Behörden beider Rheinfelden einmal jährlich, alternierend dies- oder jenseits des Rheines, treffen mit dem Ziel des gegenseitigen Informationsaustausches und nicht zuletzt auch des Näherkennenlernens, da viele der Kontakte per Mail oder allenfalls telefonisch getätigt werden. Gastgeber vom gestrigen Behördetreffen beider Rheinfelden war Rheinfelden Schweiz, das die badische Seite in den Kurbrunnensaal einlud.
Stadtammann Franco Mazzi und Oberbürgermeister Eberhard Niethammer beim unterzeichenen des Bibliothekvertrages
Zwei Ereignisse von bleibendem Wert waren es, die diese Zusammenkunft kennzeichneten. Zum einen die Unterzeichnung eines Vertrages, der die grenzüberschreitende Zusammenarbeit beider Bibliotheken regelt und zum anderen das virtuose, fantastische Spiel des Gitarrenduos „Tonicstrings“ aus Baden. Ein Duo, das exakt das symbolisiert, was dem grossen italienischen Violinisten, Gitarristen und Komponisten Paganini (1782-1840) nachgesagt wird, nur eben in zweifacher Ausführung, es sind zwei musikalische Teufelskerle. Was die beiden begnadeten Gitarristen - ohne doppelten Boden - vollbringen ist schlicht und einfach genial.
Politik und Kultur
„Nach diesem grandiosen musikalischen Auftakt habe ich Mühe, zur Tagesordnung zurückzukehren“, bekundete sodann auch Stadtammann Franco Mazzi bei seiner Begrüssung, in der er nebst Oberbürgermeister Eberhard Niethammer weitere rund sechzig Gäste willkommen hiess. Wohl auch weil die beiden Musiker die Akustik des Saales lobten, schlug Mazzi augenzwinkernd vor, den Kurbrunnensaal in Kulturbrunnensaal umzutaufen und machte somit auch auf das Hauptthema des Treffens, die Kultur beider Städte, aufmerksam. Politik und Verwaltung müssten sich mit der Kultur befassen, was auch sehr oft viel Spass mache, meinte Mazzi. „Auch ich wäre am liebsten sitzen geblieben“, gestand Oberbürgermeister Eberhard Niethammer bei seiner Replik und dankte für die Einladung. Obwohl die Kultur, darin eingeschlossen die Fasnacht, nicht zu den Pflichtaufgaben eines Oberbürgermeisters gehöre, sei sie für das gesellschaftliche Zusammenleben von zentraler Bedeutung, betonte Niethammer.
Zwei Städte - eine Kultur
Anhand einer Statistik des BFS aus dem Jahre 2008 verdeutlichte Mazzi, welch grossen Stellenwert die Kultur und insbesondere die Bibliotheken in der Schweizer Bevölkerung einnehmen. Dies schlug sich auch in der vom LINK Institut im Mai 2010 in Rheinfelden vollzogenen Umfrage nieder, aus der Mazzi einige Zahlen und Fakten präsentierte. Auf die Vielfältigkeit des kulturellen Lebens beider Städte machten danach Stadtschreiber Roger Erdin und Claudius Beck, Kulturleiter von Badisch Rheinfelden in ihren Referaten aufmerksam.
Die beiden Leiterinnen der Bibliotheken hüben und drüben, Barbara Scholer und Andrea Strecker erinnerten an den Werdegang der „Quasifusion“ der beiden Häuser, wiesen auf den seit dem Jahr 2001 stetig wachsenden Erfolg hin und erläuterten kurz das neue Vertragswerk zwischen den beiden Institutionen, welches alsdann die beiden Magistraten Franco Mazzi und Eberhard Niethammer gegenseitig unterzeichneten.
Bevor die Konservatorin Kathrin Schöb Rohner zum letzten Mal die Türen zu ihrer Ausstellung „gestern, heute, morgen“ öffnete, erläuterte sie der illustren Gesellschaft deren Bedeutung. Nach soviel, die Sinne erfreuende Kultur wurde das Behördetreffen beider Rheinfelden, die Gaumen erfreuend, lukullisch abgeschlossen.
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