Rheinfelder Herbstmarkt – bunt und brodelnd
Von: Hans Berger
Nein, am vergangenen Samstag hatte der Marroniverkäufer gewiss wenig Freude an den meteorologischen Verhältnissen, umso mehr strahlten am Rheinfelder Herbstmarkt jedoch der Glaceanbieter, die Händler und vor allem die vielen Besucherinnen und Besucher.
Rheinfelder Herbstmarkt – bunt und brodelnd
Das Herz der nostalgisch gesinnten Rheinfelder Herbstmarkt-Fans muss zumindest am Samstag wohl riesige Luftsprünge gemacht haben, weil sie beinah schon wie zur glorreichen Zeit des traditionellen Herbstevents eine Schneise durch die Menschenmasse schlagen mussten um vorwärtszukommen, oder die Angebote nur auf Zehenspitzen inspizieren konnten, wenn sie das Pech hatten, in die hinteren Reihen gedrängt worden zu sein.
Zugegeben, ganz so dramatisch war die Situation nicht, sicher aber ist, der den Herbstmarkt organisierende Verein Pro Altstadt ist mit dem geschärften Profil auf der nach oben führenden Erfolgsstrasse.
Dolce Vita
Das prächtige Wetter vom Samstag lud geradezu zum Bummel durchs Städtchen ein. Wäre es anders gewesen, hätten vermutlich einzig die beiden Schirm- und Hutverkäufer und natürlich der Marroniverkäufer davon profitiert. Na ja, es ist halt schon so, „allen Menschen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann“. Dies mag ja auch der Grund gewesen sein, weshalb der Himmelspförtner den Spiess am Sonntag umdrehte.
Von einem der vielen Strassencafés oder –beizlis aus die vorbeigehenden Passanten zu beobachten, oder selbst „Opfer“ derer zu werden und den vielen Marktständen entlangschlendern, war am Samstag jedenfalls die beherrschende Szenerie in der Altstadt. Dolce Vita pur!
Kunterbunt wie der Herbst
Die Sonne liess die künstlichen Diamanten und Brillanten der Schmuckanbieter so erstrahlen, als ob sie echt wären, was natürlich die Damenwelt besonders entzückte. Wen wundert’s, die fantasievollen Regenschirme - mochten diese auch noch so bunt und schön sein - bei dieser Wetterlage wurden sie nur zur Kenntnis genommen. Nicht anders dürfte es wohl den bereits im Angebot stehenden winterlichen Kleidern ergangen sein - wer wollte denn jetzt schon Handschuhe, ein Halstuch oder gar eine Wollmütze kaufen..?
Aber trotzdem - puncto Mode kam die Damenwelt nicht zu kurz. Stand ein Mann so verlassen und gelangweilt auf der Strasse herum, befand sich in dessen unmittelbarer Nähe mit grosser Bestimmtheit ein Schuh-, Leder- oder Textilienstand. Aber tatsächlich gab’s auch das umgekehrte Verhältnis, zum Beispiel bei den Sportartikeln oder im bayrischen Biergarten, wo er, mit sich und der Welt zufrieden, sein Mass genoss. Eine Attraktion waren die beiden kleinen Bühnen beim Zoll und auf dem Zähringerplatz, wo teils grossartige Unterhaltungsmusik geboten wurde.
Für die Kleinen
Kinderaugen vermochten kaum mehr zu leuchten wie in der Fröschweid, wo sie sich von einem Karussell - die Mädchen auf dem Fahrrad oder Schimmel, die Buben im Feuerwehrauto oder auf dem Töff - drehen lassen oder im Märchenzelt einer spannenden Geschichte von guten und bösen Menschen lauschen konnten. Stolz blickten sie auf den hoch über ihnen schwebenden Luftballon oder schleckten, den Mund völlig verschmiert, genüsslich an einer Glace.
Für den Magen und den Gluscht
Verhungern musste am Rheinfelder Herbstmarkt niemand. Das Angebot, sich den Bauch vollzuschlagen war enorm. Von überall her roch es gut. Hier nach Würsten, Schnitzel- und Chnoblibrot, dort nach Chinesischem, Spaghettis und vielem mehr. Wer all den kulinarischen Düften nachgehen und die Sachlage vor dem Entscheid zuerst noch rekognoszieren wollte, der hatte danach die Qual der Wahl.
Eines ist gewiss: der Herbstmarkt von Rheinfelden hat nochmals an Attraktivität dazugewonnen. Positiv zu erwähnen ist indes auch die Vorkehrmassnahme der Sicherheitsbehörde gegen einen Terroranschlag (siehe 4. Foto).
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