KUF-SchülerInnen auf den Spuren von Daniel Düsentrieb
Von: Hans Berger
Das Wandgemälde im Hintergrund des Titelbildes symbolisiert den MINT-Erfindertag der Kreisschule Unteres Fricktal (KUF) vom vergangenen Dienstag, an dem über 200 Schülerinnen und Schüler der siebten Klasse aller Stufen teilnahmen. Die sich aus dem Treppengemälde ergebende Frage: „Welche Treppe führt mich am schnellsten zum Ziel?“ mussten sich die potenziellen Düsentriebs auch vorgängig ihres Endprodukts stellen. Insofern bot also die Dreifachturnhalle vom Schulhaus Engerfeld beste Voraussetzung, sich zur Denkfabrik zu mutieren, zumal das gegenüberliegende Wandbild dazu animierte, herauszufinden, welcher der Bälle der geeignetste ist, um damit ein Tor zu schiessen. So besagt dann auch ein Slogan der gemeinnützigen Organisation Explore-it, welche den „Erf(K)indertag“ organisierte und leitete: „Erfinden heisst suchen!“
„Erf(K)indertag“ der Kreisschule Unteres Fricktal (KUF) (Fotomontage)
Wie Walt Disneys Comicfigur Daniel Düsentrieb seine Erfindungen aus Freude an der Arbeit statt aus finanziellem Interesse machte, erging es auch den Siebtklässlern in der Engerfelder Denkfabrik. Stimulierende Wirkung hatten die beiden Leiter des Erfindertages, René Providoli und Daniel Vögeli sowie das Konzept von Explore-it, dessen Ziel es ist, den künftigen Berufsleuten die an Fachkräften mangelden Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik - MINT „schmackhaft“ zu machen.
Seelenverwandtschaft
Müssen die SchülerInnen dereinst dazu beitragen, das BIP anzutreiben, hatten sie am Erfindertag - analog Daniel Düsentrieb - freie Hand, um wie er so nützliche Sachen wie den Brotschmierapparat, das Dunkellicht, das tragbare Loch oder das Telefon mit eingebautem Bügeleisen zu erfinden.
Da aber die TeilnehmerInnen des Erfindertages erst am Anfang standen, um wie Düsentrieb ein etwas weltfremder, zerstreuter, aber genialer Erfinder, respektive eine etwas weltfremde, zerstreute, aber geniale Erfinderin zu werden, hielten sie sich bei ihrem ersten Werk an dessen Motto: „besser gut abgeschaut als schlecht selber gebaut!“
So konstruierten sie gemäss Vorlage aus Kartonrädern, Holzspiessen, Trinkröhrchen, Zahnrädern einer Batterie sowie einem Elektromotor ein einachsiges Gefährt, welches beim „Stapellauf“ entgegen der Planung oft nicht rollte, sondern hüpfte, sich im Kreis drehte oder gar die Räder verlor. Womit sie jedoch das Schicksal Düsentriebs teilten, da auch dessen Maschinen und Erfindungen oft anders arbeiten als geplant.
Designer mit Potential
Walter de Silva (VW-Konzern), Gorden Wagener (Mercedes-Benz), J Mays (Ford), Lorenzo Ramaciotti (Fiat-Konzern), Laurens van den Acker (Renault), Ed Welburn (General Motors), Peter Schreyer (Hyundai-Kia), Jean-Pierre Ploué (PSA) und Adrian van Hooydonk (BMW Group) - diese neun Stars unter den besten Autodesignern der Welt wären wohl erblasst vor Neid, wenn sie gesehen hätten, wie die Designer der Engerfelder Denkfabrik die motorisierten Einachser zu Aufsehen erregenden Fahrzeugen weiterentwickelten.
Der Kreativität waren jedenfalls keine Grenzen gesetzt und es fehlte vermutlich nur an der Zeit, um solch sensationelle Vehikel - wie vorgängig in einem Video gezeigt (siehe Fotoreportage) - zu kreieren.
Erfindergeist
Spätestens am Nachmittag genügte das Wissen und Können Düsentriebs nicht mehr, denn dann ging's ans Eingemachte. Ein neues Vorbild mit grösserem Geist musste also her. Wenn schon, denn schon konnte dies natürlich nur der Physiker, Nobelpreisträger, Erfinder der Relativitätstheorie, Albert Einstein (1879-1955) sein, schliesslich drückte er vom Oktober 1895 bis Oktober 1896 ja auch mal die Schulbank der Kantonsschule in Aarau.
Der ideale Mentor für die vom Erfindergeist getriebenen Mitglieder der Engerfelder Denkfabrik, denn nun galt es - unter Mithilfe des ebenfalls am Erfindertag beteiligten Schullabor EXPERIO der Roche - aus Elektroschrott drehende, schüttelnde, rührende Laborhelfergeräte zu konstruieren, irgendwelche chemischen „Säfte“ zu identifizieren und mixen, sowie ein Miniaturlabor zu bauen.
Ein aufregender, von echtem Erfindergeist zeugender Tag in der KUF, der sowohl den Schülern wie auch deren Lehrerinnen und Lehrern neue Erkenntnisse brachte, er wird bestimmt auch dazu beitragen, den Fachkräftemangel der MINT-Branche zu mindern. Eine mustergültige win-win-Situation für alle Beteiligten des ersten Aargauer Erf(K)indertags.
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