Klangmalerische Kollektivimprovisationen im Schützen
Von: Sarah Beringer (eingesandt)
Im Schützen Kulturkeller Rheinfelden bestach vergangenen Freitag die Bogalusa New Orleans Jazzband aus Winterthur durch Abstimmung der Phrasierung und der Dynamik dabei schien «Reduce to the Max» das Motto der Band gewesen zu sein.
Bogalusa New Orleans Jazzband im Schützen Kulturkeller Rheinfelden
Einerseits verzichtete das 1986 in Winterthur gegründete, auf traditionellen Jazz spezialisierte Septett wohltuend darauf, die ewig gleichen, bis zum Abwinken gehörten Ohrwürmer des Oldtime Jazz wiederzukäuen. Die Bogalusas spielten vorwiegend weniger bekannte, qualitativ aber hochstehende Stücke, die sie durch kluge Arrangements und klangmalerische Kollektivimprovisationen zu Soundperlen aufpeppten.
Andererseits begeisterten die Musiker durch ihre einfühlsamen, auf unnötigen Ballast verzichtenden Solos. Der Klarinettist und Saxophonist Jerry F. Gabriel bewegte sich mit einfallsreich gestalteten Tonfigurationen von einer Harmonie zur nächsten.
Brillant auch Trompeter Jakob Etter, der mit seinen Solos das musikalische Geschehen mit schwereloser Dynamik überspannte. Kanten setzte Posaunist Roland Solenthaler, zu denen der Pianist Marcello Bona mit schillernden Patterns den treffenden Kontrapunkt setzte.
Nicht zuletzt überzeugte das Septett durch feine Abstimmung der Phrasierung und der Dynamik, wofür die stilgerecht spielende Rhythmusgruppe mit Roger Egger am Banjo, Hansjörg Schaltenbrand am Bass und Andreas Hämmerlie an den Drums entscheidend mitverantwortlich war.
Schon das dritte Mal hat der Konzertveranstalter Jazzclub Ja-ZZ die Bogalusa New Orleans Jazzband für ein Konzert in den Schützen Kulturkeller Rheinfelden eingeladen. Viele im begeisterten Publikum hoffen mit Sicherheit, dass es bald ein viertes Mal geben wird.
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