„Dünn, fein und leicht“ im Hotel Schützen
Von: Roswitha Frey
Bilder voller Spontanität, Leichtigkeit und Tiefe zeigt Rose-Marie Möschinger vom 3. Juni bis 30. September in ihrer Ausstellungvo im Hotel Schützen in Rheinfelden. Frühlingshaft-sommerliche Farbtöne in Blau, Grün, Gelb und Rot und dynamische, fliessende Farbspuren lassen die abstrakten Bilder luftig und heiter wirken.
Rose-Marie Möschinger (Fotos: Roswitha Frey)
Die in Wittinsburg im oberen Baselbiet lebende Künstlerin geht intuitiv an ihre Malerei heran. Aus dem kreativen Malprozess heraus entwickelt sie Schicht für Schicht ihre Bildschöpfungen im Zusammenklang von Farbe, Fläche, Form und Linie.
Rose-Marie Möschinger arbeitet vorzugsweise mit Acryl und Pigmenten, aber auch mit Tusche und Kohle. Sie baut die Bilder ohne Vorskizze auf, in einem lang andauernden Prozess, in dem spontane Bewegung und schwungvolle Gestik ebenso möglich sind wie meditatives Innehalten.
Ihre abstrakten Werke spiegeln «innere Stimmungen», wie es die Malerin selbst ausdrückt. Aus der jeweiligen Stimmung heraus setzt sie ihre Ideen bildlich frei um. Vorwiegend bleibt sie im ungegenständlichen Ausdrucksfeld. Es können auch Inspirationen oder Eindrücke aus der Natur sein, die in abstrakter Form in das Bild einfliessen, aber generell entstehen die Werke eher aus der Stimmung heraus.
Die Malerin gibt ihren Bildern nur selten Titel, weil sie die Interpretation «dem Betrachter» überlassen möchte. In einem Bild, das den Titel «Leuchtturm» trägt, tauchen angedeutet naturhafte Anklänge und eine turmartige Form auf. In einem anderen Werk, betitelt «Geist-Reich» sind schwungvolle Linien und skripturale Elemente zu entdecken.
Rose-Marie Möschinger trägt die Schichten dünn, fein und leicht auf. So wirken die Bilder nie schwer, sondern belebt durch luftige Elemente, fliessende, bewegte Spuren. Die bevorzugten Farbklänge sind ein lichtes Blau, Schwarz und Rot, aber auch Gelb und Grün. Die Künstlerin lässt aber immer viel Weiss in den Bildern.
Es gibt vielerlei Dinge, die etwas in Rose-Marie Möschinger auslösen oder sie emotional berühren, was sich dann bildlich äussert. In ihrer Ausstellung zeigt sie auch Collagen mit eingearbeiteten Materialien und Sand sowie die Reihe «Patina», in der sie mit Japanpapier und Sumpfkalk reliefhafte Wirkungen erzeugt. Etwas Poetisches hat die Serie «Herbst» in warmen gelb-braunen Farbtönen. Die Formen scheinen so luftig zu schweben wie Blätter, die vom Baum fallen.
Ihr Atelier hat die Malerin in einem nicht mehr genutzten Kindergarten in ihrem Heimatort Wittinsburg. Rose-Marie Möschinger praktiziert als Homöopathin für Menschen und Tiere und ist mit ihrer «fahrenden Praxis» unterwegs zu ihren Patienten.
Der Umgang mit Menschen und Tieren bedeutet ihr sehr viel. Berufsbegleitend absolvierte sie eine fundierte künstlerische Ausbildung in der früheren Assenza-Malschule und in der Malschule Netzwerk Malerei in Münchenstein.
Für die Ausstellung im Hotel Schützen hat sie Bilder aus jüngster Schaffensphase von 2015 und 2016 ausgesucht, mit denen sie «helle Momente» in die Räume bringen möchte. «Es ist gerade heutzutage wichtig, dass wir unserer Umgebung etwas Leichtigkeit und Heiterkeit bieten», sagt die Malerin.
Die Ausstellung von Rose-Marie Möschinger im Hotel Schützen ist vom 3. Juni bis 30. September zu sehen. Am Donnerstag, 9. Juni, 17.30 bis 19.30 Uhr, gibt es eine Begegnung mit der Künstlerin im Rahmen eines Apéros.
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