Jugendfest Rheinfelden in bunter Vielfalt Natur pur
Von: Hans Berger
Das Titelbild belegt’s, in seiner Buntheit braucht der Rheinfelder Jugendfestumzug vom vergangen Samstag unter dem Motto „Natur pur“ den Vergleich mit dem Karneval von Rio nicht zu scheuen. Doch während drüben die sich stets in Szene setzenden Sambatänzerinnen die Stars sind, waren es in Rheinfelden die im Hintergrund bleibenden Lehrerinnen der Unterstufen, welche offensichtlich keinen Aufwand scheuten, - zwar unbeabsichtigt, aber dennoch, - den Brasilianern bezüglich Farbenreichtum die Show zu „stehlen“.
Allerdings sah die Sache anfänglich eher düster aus, denn Petrus schien die um zwölf Uhr abgefeuerten Böllerschüsse, welche letztlich nicht nur die Rheinfelder, sondern speziell auch ihn auf das um halb zwei Uhr startende Jugendfest aufmerksam machen sollten, nicht vernommen zu haben.
Emotionen
Jedenfalls regnete es in Strömen, als der Zeitpunkt gekommen war. Im Nachhinein ist dem himmlischen Wettermacher allerdings zu attestieren, dass die Rheinfelder Botschaft doch bei ihm angekommen ist und er lediglich für rund eine Viertelstunde seine Freudentränen nicht zurückhalten konnte, als er sah, was sich vor dem Stadttor formiert hatte. Als Petrus sich jedoch wieder im Griff hatte, verbannte er die dunklen Wolken und liess Sonne strahlen.
Und so bekamen jene Zaungäste mehrheitlich recht, die der festen Überzeugung waren, „es kann nicht sein, was nicht sein darf“, und daher den Regenschirm zuhause liessen. Weil sich Petrus jedoch emotional nicht immer im Griff hatte, waren die „Pessimisten“ meteorologisch gleichwohl besser ausgerüstet.
Spot an
Egal, kaum war das „Rampenlicht“ an, zog die Stadtmusik, gefolgt vom fahnenschwingenden Stadtweibel und den beiden adretten Stadt-Hostessen durchs Stadttor ins Städtchen ein. Es gehört zur Tradition, dass an einem solchen Tag der Stadtrat der Jugend seine Referenz in einem nicht alltäglichen Outfit erweist, was er heuer besonders keck mit Jeans, weissem Oberteil und einem ebenfalls weissen Strohhut tat.
Wäre es farblich aber so weitergegangen, hätten die Rheinfelder die „Rioer“ kaum konkurrenziert, dafür sorgten nun Schlag auf Schlag die Schülerinnen und Schüler, wie der ausführlichen Fotoreportage entnommen werden kann.
Vorahnung
Optimale Bedingungen hatten nach dem kurzen Regen all jene Klassen, welche den Ur- und Regenwald thematisierten. Die Baumriesen schienen im Nu noch riesiger zu werden, die Urwaldgeister besonders freundlich gesinnt zu sein, auch die Urwaldschmetterlinge wie desgleichen die Urwaldparadiesvögel zeigten sich vom Rheinfelder Klima offensichtlich begeistert, somit waren die Voraussetzungen für die Urwaldforscher geradezu genial. Dass alles auf Trab blieb, dafür sorgte die „Sürmelgugge“ aus Magden mit ihrem schrägen Sound.
Alles klar
Spätestens nachdem sich auch die Wasserwelten, die vier ebenfalls CO2 abhängigen Elemente Wasser, Feuer, Erde, Luft sowie Blumentöpfe, Frösche, Teich und Waldgeister präsentiert hatten, war allen Zaungästen klar, dass Petrus vorgängig des Cortège einfach das tun musste, was er tat. Aber hinterher ist man ja immer klüger.
Denn auch die Gartenidylle wie ebenso der brasilianische Regenwald oder die Blumen sind aufs Nass von oben angewiesen und selbst die Kindergugge „Höllä Brätscher“ aus Kaiseraugst braucht für die Konstanz ihres irrigen Sounds mal `nen Schluck Wasser.
Na, und was würden wohl die Gärtner, die Bäche, die Pinguine, die Krabben oder die Grainfield Fife and Drum tun, wenn dieser, immer wieder aufs Neue verwünschte Petrus nur nach dem Sinn der Menschen handeln täte? Zugegeben, im heutigen Elektronik-Zeitalter sollte es eigentlich auch ihm möglich sein, die Regenschauer mit den Festivitäten der Menschheit optimaler koordinieren zu können.
Ganz ohne
Wobei, wie bereits erwähnt, die Rheinfelder wenig zu klagen haben. Auch als Stadträtin und OK-Präsidentin vom Jugendfest, Béa Biber die Festgemeinde ausführlich begrüsst, die Schülerschaft das Jugendfestlied gesungen und nach dem Countdown das Jugendfest eröffnet hatten, blieb es in der Zähringerstadt weitgehend trocken.
Jedenfalls bedurfte es am Nachmittag weder bei den Konzerten der Musikschule Rheinfelden Kaiseraugst, der „Höllä Brätscher“, zum Besuch der vielen weitläufig verteilten Spielständen oder des grossen Lunaparks keinen Regenschirm.
Nachhilfestunden
Das Rheinfelder Jugendfest wird wohl allen Beteiligten in bester Erinnerung bleiben und bestimmt wird das OK in nächster Zeit von den Verantwortlichen des Karnevals von Rio zwecks Nachhilfestunden kontaktiert.
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