Was wäre der Vorkriegs-Jazz ohne den Tanz gewesen? Dieser Frage gehen die vier Musiker von «Echoes of Swing» auf ihrem aktuellen Album «Dancing» nach. Sie geben ebenso witzige wie schräge Antworten, die ihrem vor 18 Jahren gewählten Namen alle Ehre machen. Gekonnt ziehen sie die Weiterentwicklung dem reinen Klonen vor, setzen bekannte Standards in andere Kontexte, präsentieren etwa «Charleston» als Walzer, lassen Scott Joplin oder Glenn Miller in neuem Licht erscheinen. Selbst eine «Gavotte» aus der Englischen Suite Nr. 6 von Johann Sebastian Bach fügt sich spielend in den Sound der vier Post-Swingmeister ein. Angesprochen sind bei dieser Musik Kopf, Bauch und Bein.
Echoes of Swing im Kulturkeller vom Hotel Schützen in Rheinfelden (Foto: zVg)
Das Echo dieser humorvoll swingenden Band hallt nach. Die Echoes of Swing bestritten das Saison-Schluss-Konzert des Jazzclubs ja-ZZ im gut besuchten Keller des Hotels Schützen in Rheinfelden in blühender Vielfalt, sozusagen als Grenzgänger zwischen der Pflege alter Stilformen und modernen Arrangements. Es wurde ein ebenso fröhliches wie gekonnt inszeniertes Crossover zwischen Ragtime, Swing, Charleston, Dixieland, Tanzformen aus dem Barock und sogar aus der brasilianischen Tradition.
Den Einstand ins Konzert bildete „Hipsters Hop“, ein Stück aus der Feder des Altsaxophonisten Chris Hopkins, das auch die neue CD „Dancing“ (ACT Music) des Quartetts eröffnet. Das Thema „Tanzen“ verfolgen die Vier nicht einfach zurück bis in die Zeit des Ragtime, eine Ur-Stilform des Jazz. Sie bringen dazu auch eine „Gavotte“ von J. S. Bach oder einen brasilianischen Traditional wie „Diplomate“ auf einen tanzbaren Nenner. Besonders gefiel mit „Sandancer“ dabei der Abstecher in nordenglische Gefilde, aus denen der Trompeter Colin T. Dawson stammt. Pianist Bernd Lhotzky führte Chopins „Schmetterlingsétude“ mit maliziöser Ironie auf die Rhythmen des Rag zurück. Den ruhenden Pol dieser quirligen Truppe bildet Drummer Oliver Mewes mit seinem feinen Gespür für jedes Tempo.
Die Band vertiefte auch das Thema „Blau“ in der Musikgeschichte mit nicht weniger Humor und Spielfreude, etwa mit dem Standard „Blue River“ von der CD „Blue Pepper“, mit der sie 2013 ihren Einstand beim renommierten Label ACT feierte. Auch nach 18 Jahren haben die vier Musiker, allesamt brillant auf ihren Instrumenten und souverän im Zusammenspiel, ihren Spass und ihre Lust an der Neugestaltung traditioneller Jazzstile nicht verloren. Und auch das Publikum hatte auch nach zwei Stunden noch Lust auf mehr.
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