Sinnlichkeit und Fitness im Garten Eden
Von: Hans Berger
„Es ist nicht unser Stil, dass wenn ein Projekt abgeschlossen ist einfach zum nächsten übergegangen wird, das Erreichte wollen wir jeweils feiern und den Involvierten danken“, begründete sinngemäss vergangenen Montag Albi Wuhrmann, CFO des Hotel Schützen, das Zusammentreffen mit Bauleuten, Nachbarn und Mitarbeitern im neu gestalteten Park vom Rheinfelder Hotel Eden.
Sinnlichkeit und Fitness im Garten Eden
Wer die Atmosphäre von Claude Monets (1840-1926) berühmtem Gemälde „Le Bassin aux Nymphéas, harmonie verte“ (Seerosenteich) schnuppern will, muss nicht mehr über 650 Kilometer in die französische Region Haute-Normandie nach Giverny, 70 Kilometer nordwestlich von Paris, fahren.
Seit Juni ist in etwa dasselbe Fluidum im Rheinfelder Garten Eden vom Hotel Eden zu sehen, zu spüren und zu bewundern. Der Impressionist Monet nannte seinen über alles geliebten Ziergarten zwar „Clos Normand“, da er sich aber persönlich um alles kümmerte, wäre ihm vermutlich „Achtsamkeitsgarten“, so der Name des Rheinfelder Pendants, auch sympathisch gewesen.
Unikat
Nein, eine Kopie vom „Clos Normand“ ist der „Achtsamkeitsgarten“ nicht, einzig die Holzbrücke über dem Teich und dessen aufkommende Seerosen erinnern an das verträumte, Ruhe ausstrahlende Gemälde des grossen Meisters.
Der wesentlichste Unterschied ist die Bepflanzung. Monets Garten ist üppig, voller Beete, Blumen und Blüten. Es blüht und grünt, egal wohin man schaut.
Der „Achtsamkeitsgarten“ hingegen präsentiert sich eher in vornehmer Zurückhaltung. Er fordert Achtsamkeit und Kräuterkenntnisse, um die Wunder der Natur entdecken zu können. Während der „Clos Normand“ einfach „nur“ gefallen will, will der „Achtsamkeitsgarten“ seine Besucher zusätzlich auf die zierlich blühenden Heilkräuter und deren Power aufmerksam machen. Der „Achtsamkeitsgarten“ ist eben auch ein Gesundheitsgarten.
„Über Stock und Stein“
Das bezeugt insbesondere der grosszügig angelegte Kneipp-Pfad in Form einer liegenden Acht, dem Zeichen der Unendlichkeit. Unendlich könnte einem die „Achterroute“, so quasi über Stock und Stein, beim ersten Begehen dann schon vorkommen und mehrere wehklagende „au“ sind dabei nicht auszuschliessen.
Denn, und das ist das „Fiese“ an dem schön angelegten Weg, er muss barfuss absolviert werden. Ja - zugegeben, wäre dem nicht so, hätte sich der Eden die sechzehn unterschiedlichen Beläge von angenehm weich über steinig bis sehr, sehr steinig sparen können, was wiederum die Fussreflexzonen-Masseure gefreut hätte.
Meisterwerk
Wer jedoch gesund bleiben oder werden will, muss offensichtlich mal in den sauren Apfel beissen. Wie von Walburga Kunz, Hotelière Hotel Eden zu erfahren war, befinden sich im Fuss mehr Sinneszellen als im Gesicht und zählt fast dreissig Knochen, beinahe dreissig Gelenke, sechzig Muskeln, mehr als 100 Bänder und über 200 Sehnen.
Um dieses ausgeklügelte Meisterwerk fit zu halten, sei der Kneipp-Pfad das ideale Trainingscamp, gab sich Walburga Kunz überzeugt und versicherte, dass spätestens nach dem zehnten Training auch bei den steinigsten und spitzesten Steinen der Fuss keinen Notalarm mehr ans Gehirn auslösen wird, der Dank des ganzen Körpers sei ihm dann gewiss.
Gleichstellung
Es ist nicht auszuschliessen, dass nach dem offiziellen Teil der Zusammenkunft mehrere Gäste ihren arg geschundenen Füssen den Kneipp-Parcours gerne gegönnt hätten, weil aber bekanntlich die Liebe (auch die Eigenliebe) durch den Magen geht, gaben sie dem lukullischen "Apéro riche" den Vorzug.
Da die Füsse ihre Pappenheimer kennen und sie sich an ihre - zu Unrecht - untergeordnete Stellung gewöhnt haben, trugen sie ihre Besitzer ohne zu murren durch den idyllischen „Achtsamkeitsgarten“ vom Hotel Eden in der Hoffnung, dass ihnen ihre Herrschaft künftig mehr Achtsamkeit schenken und dem Magen gleichstellen wird.
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