Hotel Eden erweist der Kunst die Gunst
Von: Hans Berger
1.) Ohne Gunst keine Kunst. 2.) Kunst bezeichnet das Wissen, das im Können liegt. Der Begriff hat sowohl theoretische als auch praktische Fähigkeiten zum Inhalt. 3.) Demnach ist Kunst mehr wie „nur“ Musik, Tanz, Theater, Literatur, Malerei, Bildhauerei usw.. 4.) Für den, der sie selbst ausübt, ist die Kunst eine Art von Befreiung von seinen Emotionen. 5.) Für den Beschauer ist es eine Bereicherung seines Seelenlebens. 6.) Wer den fünf Sinnen freie Bahn lässt, der kann im idyllisch über Rheinfelden thronenden Hotel Eden die Vielseitigkeit der Kunst auf eindrückliche Weise erleben.
Hotel Eden erweist der Kunst die Gunst
Wohl zeigt Joanna Vortmann ihre mystisch anmutenden photographischen Waldimpressionen und der Eisenplastiker Beat John seine beeindruckenden Skulpturen. Dies als Ausstellung zu bezeichnen wäre jedoch insofern verfehlt, weil die Werke nicht ausgestellt, sondern so präsentiert sind, als ob sie zum Inventar des 4-Sterne Hotels gehörten und zum anderen, weil das Kunsterlebnis umfassender ist und sich nicht „nur“ auf die beiden Künstler beschränkt.
Vorbild
Der Park allein ist schon ein Kunstwerk. So sie einen haben, kommen die Besucher nicht umhin, vor den Ehrfurcht einflössenden mächtigen, alten Bäumen den Hut zu ziehen. Wenn doch die Mächtigen dieser Welt den Menschen das gleiche Wohlgefühl vermitteln und denselben Schutz bieten würden wie die majestätisch dastehenden Bäume im Garten Eden vom Hotel Eden, dann wäre es um diese Welt besser bestellt.
Paradiesisch
Ein weiteres Kunstwerk ist die Gestaltung des Parkes, der selbst bei so regnerischem Wetter wie am vergangenen Mittwoch zum Verweilen einlädt und erst recht natürlich ab kommendem Dienstag, wenn die Temperaturen wieder auf sommerliche Werte steigen und die Menschen die Sommerfrische suchen, dann wird der Garten Eden zum paradiesischen Erlebnis.
Barfuss
Wie eingangs unter Punkt drei erwähnt, beschränkt sich die Kunst nicht nur auf die sogenannte herkömmliche, bildende und darstellende Kunst. Daneben gibt’s beispielweise auch die Gartenkunst, welche im erst kürzlich eröffneten „Achtsamkeitsgarten“ im wahrsten Sinne des Wortes zu bewundern ist. Hier geben sich die von Menschenhand und Natur geschaffene Kunst die Hand, was die Edengäste auf dem mit unterschiedlichen Belägen gestalteten Barfussweg erkunden und dabei erst noch bei sich ein harmonisches Wohlgefühl auslösen können.
Namenlos
Viel Aufmerksamkeit verdienen im Innern des Hotels auch die vielen namenlosen Kunstwerke, sprich Dekorationen, welche die Richtigkeit von Punkt zwei im Einführungstext bestätigen. Falls sich die Raumgestalter vom Hotel Eden selber nicht als KünstlerInnen bezeichnen, müssten manche, die sich so nennen den Titel sofort ablegen.
Impressionen
Dazu gehören jedoch weder Joanna Vortmann noch Beat John. Das im „Achtsamkeitsgarten“ eingefangene Wohlgefühl setzt sich beim Betrachten der photographischen Waldimpressionen der Künstlerin Joanna Vortmann fort. Die teils sakralen, teils märchenhaften Bilder vermitteln Geborgenheit und wecken das Verlangen, mittendrin sein zu können, die verheissene Stille zu geniessen, die Seele baumeln und sich von einem gutmütigen Geisteswesen überraschen zu lassen, das zudem noch verspricht, drei Wünsche jeglicher Art zu erfüllen - „wauw!!!“, das wäre doch was.
Grenzenlos
Die Plastiken von Beat John sind auf den ersten Blick von einer gefälligen, wohltuenden Offenheit und hinterlassen den Eindruck, dass der Künstler mit seinen Werken weder herausfordern, noch belehren, sondern in erster Linie erfreuen will. Um als Laie deren kunstvolle Fertigung zu erkennen, bedarf es eines zweiten und dritten Blickes, danach sind den Interpretationen der Werke keine Grenzen gesetzt. Ja, sie fordern förmlich uneingeengt zum freien Philosophieren auf.
Finale
Nicht zu kurz kommt im Eden auch die Kochkunst. Schon der Name des Restaurants „Makaan“ tönt vielversprechend, dem die euro-asiatische, kräuterreiche, gewürzbetonte Küche zweifelsfrei auch gerecht wird. Sich hier niederzulassen, ist allein schon aufgrund der Atmosphäre die Krönung des Kunstgenusses.
Kurzum, wer im Hotel Eden in Rheinfelden die Gunst der Stunde nutzt, der merkt bald, Kunst kommt von Können und Gunst kommt von Gönnen. Letzteres sowohl anderen, wie sich selber auch.
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