„Brücken-Sensationen“ am laufenden Band
Von: Hans Berger
Nein, auch wenn er sich am Freitag und Sonntag von seiner guten Seite zeigte, war es vom himmlischen Wettermacher nicht richtig, dass er vergangenen Samstag - beim „Hauptakt“ vom grenzüberschreitenden, dreitägigen 10. Rheinfelder Strassenfestival „Brückensensationen“ - den Wasserhahn voll aufdrehte und die vielen hochwertigen, internationalen StrassenkünstlerInnen wie desgleichen deren „hartgesottene“ Fangemeinschaft quasi im Regen stehen liess.
Wie eigentlich seit Anbeginn hatten auch heuer die beiden Organisatoren, das Kulturamt Rheinfelden (Baden) sowie das Kulturbüro Rheinfelden (Aargau), bei der Gestaltung des Programmes wieder besonderen Wert auf Familienfreundlichkeit gelegt, was mit „Kasperlitheater“ und insbesondere auf der Brücke mit kuriosen, zum Spielen einladenden - mit heutigen Spielautomaten vergleichbaren - Holzskulpturen zum Tragen kam.
Integration
Obwohl Schweizer Rheinfelden in das Festival integriert war, befand sich dessen Epizentrum auf der badischen Seite rund um den Zoll. Besonders auffallend war, dass auf der Schweizer Seite der alten Rheinbrücke „gähnende“ Leere herrschte, während drüben, beinah exakt ab Landesgrenze – zumindest am Sonntag – die vielen Schweizer Gäste von einem flatternden Fahnenmeer willkommen geheissen wurden.
So konnte es vorkommen, dass jene Besucher, welche den grossformatigen Programmtafeln keine Aufmerksamkeit schenkten oder kein Programmheft hatten, mangels optischer Markierung des ganzen Festgeländes von den Aktivitäten auf Schweizerseite, im Kurbrunnen und der Schifflände, gar nichts mitbekamen.
Schlag auf Schlag
Auf den insgesamt neun Schauplätzen wurden zum Nulltarif Schlag auf Schlag entweder Akrobatik, Artistik, Comedy, Musik oder Schauspiel geboten, so dass es schier unmöglich war, allen Attraktionen beizuwohnen. Zumal dies auch die Festwirtschaften und das dortige Tête-à-Tête mit Freunden und Bekannten zum Teil verunmöglichten.
Das von Gemütlichkeit und Frohsinn geprägte Ambiente war ansteckend und vermochte gewiss allfällig vorhandene Trübseligkeit im Nu zu eliminieren und wohl niemand unter den vielen Besuchern trauerte jener Zeit nach, als die Rheinbrücke noch vom motorisierten Verkehr beherrscht wurde.
Deren, durch den Fussverkehr suggeriertes völkerverbindendes Element sollten künftige Organisatoren beidseits des Rheines insofern unterstreichen, indem die Festivitäten nicht exakt auf der Landesgrenze enden, respektive beginnen.
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