„go for 5“ eröffnet Rheinfelder Duell mit Wettingen
Von: Hans Berger
„Kommen Sie in Bewegung, bleiben Sie in Bewegung!“ ist auch heuer wieder das einzige Bestreben der am 4. Mai mit dem „go for 5“ startenden 7. Rheinfelder Bewegungswoche, welche sich hauptsächlich, aber nicht ausschliesslich an die Sportmuffel richtet. „Mit dem einwöchigen Event wollen wir den Fitness-Grad der Bevölkerung verbessern und Nichtsportler zu gelegentlichen Sportlern, gelegentliche „Sportler“ zu regelmässigen Sportlern machen und regelmässigen „Sportlern“ Gelegenheit zur eigenen Bestätigung geben“, erklärte Stadträtin Béa Bieber. Es sei ein multikultureller, überregionaler Sportevent für Jung und Alt, für Frauen und Männer mit zum Teil geschlechtergetrennten Angeboten, ergänzte Sportkoordinator Daniel Vulliamy an der gestrigen Medienorientierung.
(v.l.) Balz Scharf, Daniel Vulliamy, Béa Bieber, Ueli Urwyler, Dieter Wild
Mit dem Ziel, die Schweizer Bevölkerung jährlich am 5.5. um 5 Uhr nachmittags zu 5 Kilometern Bewegung zu animieren startete im Jahre 2008 der Schweizerische Leichtathletikverband (Swiss Athletics) und seine Partnerorganisationen das Bewegungsprojekt „go for 5". Die schweizweit fünfzehn Pilotveranstaltungen waren mit rund 13‘000 Teilnehmern eher mässig besucht.
Mit dabei war schon damals Rheinfelden und gehörte mit rund 1‘200 Besuchern zu den Spitzenreitern. Heute ist „go for 5“ integraler Bestandteil der Organisation „schweiz.bewegt“, welche 2005 vom Bundesamt für Sport, BASPO, ins Leben gerufen wurde.
Rekordjahr
Der zwischenzeitlich leider kommerzialisierte Anlass findet unter der Federführung von Coop Schweiz jährlich im Mai statt. Während neun Tagen veranstalten ca. 160 Gemeinden in der ganzen Schweiz vielseitige Bewegungsanlässe. Zwei oder mehrere Gemeinden fordern sich gegenseitig heraus und lancieren ein freundschaftliches Duell. Ziel ist es, möglichst viele Bewegungsminuten für die eigene Gemeinde zu sammeln und somit das Duell für sich zu entscheiden. Das Rekordjahr im 2014 verzeichnete rund 235‘000 Teilnehmer und über 400‘000 gesammelte Bewegungsstunden.
Unikate
Unter dem Stichwort „go for 5“ erscheinen bei Google nur noch die beiden Kommunen Rheinfelden und dessen Duellpartner Wettingen mit aktuellen Hinweisen. Während die Idee des einen nationalen Bewegungstags „go for 5“ schweizweit versandete, ist er in Rheinfelden nicht mehr wegzudenken.
Aus Rücksicht auf andere Termine findet er aber nicht mehr zwingend am 5. Mai statt. Heuer steht er am 4. Mai auf dem Programm vom organisierenden Gesundheitsforum Rheinfelden, welches sich laut dessen Präsidenten Ueli Urwyler eine Beteiligung von 2‘000 Läuferinnen und Läufern zum Ziel gesetzt hat. „Wenn wir, nach der letztjährigen Niederlage dann auch noch Wettingen übertrumpfen können, wäre das super“, meinte an der gestrigen Medienorientierung der Rheinfelder Sportkoordinator Daniel Vulliamy sinngemäss.
Fitness am laufenden Band
Sind nach dem „go for 5“ einige Sportmuffels auf den Bewegungsgeschmack gekommen, so steht ihnen bis 8. Mai ein breites, fünfzigfaches Angebot für sportliche Aktivitäten zur Verfügung, die allesamt wiederum gratis zu „degustieren“ sind.
Daniel Vulliamy ist begeistert von der Spontanität und dem grossen Engagement der an der Sportwoche beteiligten Firmen und Vereine. Besonders erfreut zeigte er sich, dass auch die badische Schwesterstadt teilnimmt. Auch wenn dies im ersten Anlauf nur der Ski-Club e.V. mit einem Nordic Walking-Treff in Minseln ist, gibt sich bezüglich künftigem Steigerungspotential Dieter Wild, Präsident des badischen Stadtsportausschusses zuversichtlich.
Von der Gymnastikstunde im Fitnesscenter, einer Velotour, über Latin Tanz im Hotel Schützen bis hin zu Yoga unter freiem Himmel oder Qi Gong gibt’s beinah alles, was der Gesundheit förderlich ist, der Seele wohl tut und obendrein noch Spass machen kann. „Wenn es darum geht, Menschen in Bewegung zu bringen kann Pro Senectute nicht abseits stehen“ begründete Stellenleiter Balz Scharf das Engagement seiner Organisation und betonte, dass die Bewegung insbesondere auch für die Seniorinnen und Senioren besonders elementar sei.
Das detaillierte Programm kann dem Link entnommen werden.
Das Duell
Nicht Hochleistung, sondern lediglich in Bewegung kommen und bleiben ist das Ziel der Bewegungswoche. Als weiterer Ansporn ist das Städteduell gedacht, das Rheinfelden bereits mit Wettingen, Baden und Morges einging.
In der Neuauflage der Bewegungswoche ist wiederum Wettingen der Mitstreiter. Mehr wie aussergewöhnlich beim „Städtemessen“ und in der heutigen Zeit beinah schon revolutionär ist die Wettkampfregel, die besagt, dass nicht die schnellste Zeit eines „Athleten“ ausschlaggebend ist, sondern wieviel Menschen sich wie lange in Bewegung halten. Will heissen, wenn sich z.B. 100 Menschen eine Stunde bewegen, so gibt dies 100 Punkte, wenn sich aber nur 50 Menschen, dafür aber zwei Stunden lang auf Trab halten, so erreichen sie die gleiche Punktezahl.
Das bedeutet, Rheinfelden muss möglichst viele Einwohner zum Mitmachen animieren, welche sich besonders am 4. Mai, ab 17 Uhr beim „Go for 5“ für die fünf Kilometer lange Strecke viel Zeit nehmen. Also nicht Geschwindigkeit sei für einmal das Mass aller Dinge, sondern die Langsamkeit, wie der OK-Präsident Ueli Urwyler betonte.
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