„Trinkwasser-Initiative“ ist eingereicht
Von: lid/f24.ch
Rund zehn Monate nach dem Beginn der Unterschriftensammlung ist die von der Landwirtschaft breit abgelehnte Initiative gestern in Bern mit 114'420 beglaubigten Unterschriften eingereicht worden.
Rund zehn Monate nach dem Beginn der Unterschriftensammlung ist die von der Landwirtschaft breit abgelehnte Initiative gestern in Bern mit 114'420 beglaubigten Unterschriften eingereicht worden.
Die Initianten bezeichnen die Volksinitiative als dringlich, weil der intensive Einsatz von Pestiziden, Antibiotika und importierten Futtermitteln die Gewässer und das Trinkwasser verschmutze, die Biodiversität zerstöre, die Böden belaste und die Entstehung von antibiotikaresistenten Bakterien fördere.
Die Initiative liefert derzeit noch einigen Interpretationsspielraum. So ist im Initiativtext allgemein von Pestiziden die Rede, was auch den Bio-Landbau betreffen würde, da auch dieser Pflanzenschutzmittel anwendet. Allerdings hatte Initiantin Franziska Herren kürzlich an einem Podium erwähnt, dass Pestizide gemäss Fibl-Hilfsmittelliste weiterhin zugelassen werden sollen.
Ähnlich verhält es sich bei den Futtermitteln. Laut Initiativtext muss für Direktzahlungen ein Ökologischer Leistungnachweis (ÖLN) erbracht werden, der "...einen Tierbestand, der mit dem auf dem Betrieb produzierten Futter ernährt werden kann, umfasst."
Gemäss Text wären somit nicht nur Import-Futtermittel, sondern auch Futtermittel-Zukäufe von anderen Schweizer Betrieben nicht mehr erlaubt. Dazu sagt Franziska Herren auf Anfrage: "In der Initiative geht es darum, dass das Tier dort lebt, wo seine Nahrung wächst. Eine bodenunabhängige Tierhaltung, die nur mit Futtermittelimporten möglich ist, soll nicht mehr subventioniert werden. Weiterhin sollen und können Betriebe regional jedoch untereinander Futtermittel und Hofdünger austauschen bzw. gemeinsam nutzen."
Eine zweite Initiative, die ein Verbot von synthetischen Pestiziden zum Ziel hat, ist derzeit noch im Sammelstadium. Bisher sind 62'000 Unterschriften zusammengekommen, die Sammelfrist läuft noch bis Ende Mai.
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