Kriegsgeschäfte-Initiative ist lanciert
Von: mm/f24.ch
Gestern Morgen wurde die Kriegsgeschäfte-Initiative der GSoA (Gruppe für eine Schweiz ohne Armee) und der Jungen Grünen offiziell lanciert. Die Initiative will der Finanzierung von Kriegsmaterialproduzenten einen Riegel schieben.
GSoA und Junge Grüne lancieren Kriegsgeschäfte-Initiative
Früh am Morgen sorgte Friedensaktivistin Louise Schneider für eine spektakuläre Aktion zur Lancierung der Kriegsgeschäfte-Initiative: Die 86-Jährige sprayte die Worte „Geld für Waffen tötet!“an die Wand der Nationalbank. Im Anschluss fand eine Pressekonferenz des Bündnisses für ein Verbot von Kriegsgeschäften statt. Das Bündnis wird von der Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA) und von den Jungen Grünen Schweiz angeführt, insgesamt sind bisher 39 Organisationen und Parteien dabei.
Magdalena Küng, GSoA-Sekretärin, sagte an der Pressekonferenz: „Die Kriegsgeschäfte-Initiative will insbesondere der SNB und den Pensionskassen verbieten, in Kriegsmaterialproduzenten zu investieren. Zudem soll der Bund auf internationaler und nationaler Ebene entsprechende Bedingungen für Banken und Versicherungen fördern.“
Der Co-Präsident der Jungen Grünen, Luzian Franzini, unterstrich die Dringlichkeit der Initiative und verwies auf das Argumentarum: „Heutzutage wird weltweit für fast 400 Milliarden Dollar Kriegsmaterial verkauft. Die Kriegsmaterialkonzerne profitieren ganz direkt von Kriegen und Konflikten.“
SP-Nationalrat Angelo Barrile hob die Bedeutung des Schweizer Finanzplatzes hervor: „Wir haben einen der grössten und wichtigsten Finanzplätze der Welt. Wenn wir aufhören in Kriegsmaterialkonzerne zu investieren, ist das ein starkes Zeichen.“
Aktuell bestehe zwar ein Finanzierungsverbot für verbotenes Kriegsmaterial im Gesetz. Dieses greife aber nicht. Seit der Einführung dieser Gesetzesartikel seien die Investitionen in Kriegsmaterialproduzenten, die verbotenes Kriegsmaterial herstellen, sogar noch gestiegen. Am Jahresende 2016 habe die SNB mindestens 800 Millionen Dollar in US-amerikanische Atomwaffenproduzenten investiert, die Pensionskassen zwischen vier und zwölf Milliarden in Kriegsmaterialproduzenten und die UBS und die Credit Suisse zusammen ein Investitionsvolumen von mindestens sechs Milliarden, monieren die Initianten.
«Fürs Fricktal – fricktal24.ch – die Internet-Zeitung»