Volksinitiative gegen synthetische Pestizide eingereicht
Von: lid/f24.ch
Das Komitee der Volksinitiative "Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide" hat am vergangenen Freitag bei der Bundeskanzlei über 140'000 Unterschriften eingereicht.
Volksinitiative gegen synthetische Pestizide eingereicht (Foto: lid)
Über 140'000 Unterschriften hat das Komitee der Volksinitiative "Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide" gesammelt bei der Bundeskanzlei eingereicht. Sieben parteilose Personen aus der Region Neuenburg haben die Initiative lanciert, die ein Verbot synthetischer Pflanzenschutzmittel verlangt - in der landwirtschaftlichen Produktion, in der Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse sowie in der Boden- und Landschaftspflege.
Auch die Einfuhr von Lebensmitteln, die synthetische Pestizide enthalten oder mithilfe solcher hergestellt worden sind, soll verboten werden. Die Umsetzungsfrist beträgt zehn Jahre.
Die Schweiz könne dank der Initiative weltweit zu einem Vorbild für nachhaltige Entwicklung werden, betonte ein Vertreter des Komitees bei der Übergabe der Unterschriften. Ein respektvoller Umgang mit der Natur sei dringend notwendig. Gemäss Initianten ist die Versorgung der Schweizer Bevölkerung durch die einheimische Produktion und den Import von Nahrungsmitteln ohne synthetische Pestizide möglich. Die Preise würden sich dadurch nicht erhöhen.
Der Bauernverband lehnt die Volksinitiative ebenso ab wie der Branchenverband Scienceindustries, der die Interessen der Pflanzenschutzhersteller vertritt. Ohne synthetische Pflanzenschutzmittel wäre die sichere Versorgung der Schweizer Bevölkerung mit Nahrungsmitteln nicht mehr gegeben, warnt Scienceindustries. Die Initiative sei irreführend, denn wissenschaftlich sei nicht massgebend, ob ein Stoff in der Natur vorkomme oder im Labor synthetisiert worden sei. Ausschlaggebend seien seine toxikologischen Eigenschaften.
"So sind in der biologischen Produktion ‘natürliche’ Insektizide bewilligt, die ebenfalls als bienengefährlich eingestuft sind und vergleichbare Auflagen erfüllen müssen wie die in der konventionellen Landwirtschaft zugelassenen synthetischen Produkte", argumentiert Scienceindustries. Und weiter: "Auch die im biologischen Anbau zugelassen Pflanzenschutzmittel werden mit modernen, industriellen Prozessen hergestellt. Auch enthalten diese Produkte Hilfs- und Zusatzstoffe, die ebenfalls als synthetisch angesehen werden können."
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