Möhlin im Fasnachtsfieber
Von:Hans Berger
Aufgrund des frühlingshaften Wetters kann eigentlich davon ausgegangen werden, dass Herrchen Frost bereits Reissaus genommen hat, weshalb zu vermuten ist, dass gestern, beispielsweise in Möhlin, einige Antagonisten annahmen, dass sich damit auch die Fasnacht erübrigt hat, denn schliesslich - dachten sie - ist es die eherne Aufgabe der Närrinnen, Narren, Tambouren und Guggen, dem Winter den Garaus zu machen.
Möhlin im Fasnachtsfieber
„Denkste“, dachten die Möhliner Fasnächtler etwas höhnisch, als sie sich gestern Nachmittag auf dem Schulhausplatz Fuchsrain zum Umzug versammelten, „unsere Antriebsfeder ist alleinig der Spass an der Freude.“ Diese Ideologie war denn auch spür- und sichtbar. Denn obwohl als Kinderfasnachtsumzug deklariert, liessen es sich einige erwachsene „agfrässeni“ Närrinnen und Narren nicht nehmen, ihrem, ein Jahr lang in Schach gehaltenen närrischen Geist die Freiheit zu schenken.
Wenn und Aber
Viel Enthusiasmus legten die den Umzug anführenden Ryburger Tambouren unter der Leitung des Apachenhäuptlings Winnetou, alias Ivan Kym, an den Tag. Ihr Rädäbäng hätte Meisterchen Frost – wäre er noch dagewesen, höchstwahrscheinlich zum Zittern gebracht. Bestimmt aber hätte er Möhlin fluchtartig verlassen, als es die Ryburger Gugge so richtiggehend „schränzen“ liessen.
Allerdings ist wiederum nicht völlig auszuschliessen, dass ihn, trotz seiner Pein, die schnuckeligen Garfields dazu bewogen hätten, seine Abreise um ein paar Stunden zu verschieben, da eine solch herzige Kindergartentruppe ja nicht alle Tage anzutreffen ist.
Aber was sollen all die Spekulationen, wenn doch erwiesenermassen der Frühling bereits das Zepter übernommen hat?
Mutmassliche Attacke
Wie aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen zu vernehmen ist, will aber Herr Winter seinem Rivalen heute und morgen Samstag mit einem Regenschauer noch etwas heftig ins Handwerk pfuschen, was den Möhlemer Fasnächtlern jedoch egal ist, da sie ihre Riesenfete erst am Sonntag mit dem grossen Umzug steigen lassen.
Huldigung
Umso mehr huldigten am gestrigen Umzug in Möhlin sowohl die kleinen wie die grossen Närrinnen und Narren dem Lenz, nicht zuletzt auch in der Hoffnung, dass er am Sonntag gegenüber den Prognosen noch ein paar Grade zulegen wird. Was vermutlich der Fall sein wird, da er deren Charme und freudvoller Freude wohl kaum zu widerstehen vermag.
Im Fasnachtsfieber
Aber sei’s drum, wie bereits erwähnt, das einzige was bei den Möhliner Fasnächtlern zählt, ist der Spass an der Freude, was sie schon mehrmals selbst bei „hudligstem“ Wetter bewiesen haben. So genossen sie auch gestern den Umzug in vollen Zügen, obwohl die närrische Truppe eher klein und die Zuschauerkulisse etwas spärlich war. Sicher ist indes, Möhlin wurde gestern endgültig vom Fasnachtsfieber heimgesucht, mit einer Abschwächung der Hyperthermie ist vor .Aschermittwoch nicht zu rechnen.
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