Ernst Bromeis gewinnt Schweizer Nachhaltigkeitspreis
Von: mm/f24.ch
Inmitten von einer Insel aus PET-Flaschen, Waschmittelpackungen und anderem Plastikmüll schwamm heute Wasserbotschafter und Expeditionsschwimmer Ernst Bromeis in den Fluten des Rheins. Mit dieser Aktion machten er und der Verein eco.ch auf die starke Verschmutzung des Flusses durch Mikroplastik aufmerksam. Das Nachhaltigkeitsforum eco.ch hat Ernst Bromeis zum Preisträger des Schweizer Nachhaltigkeitspreises 2017 in der Kategorie „Hoffnungsträger“ gewählt.
Ernst Bromeis gewinnt Schweizer Nachhaltigkeitspreis (Fotos: eco.ch)
eco.ch, das Schweizer Forum für Nachhaltige Entwicklung, wird ihm den Preis am 31. März im Theater Basel überreichen. "Wir freuen uns sehr, dass wir mit Ernst Bromeis eine so engagierte Persönlichkeit auszeichnen dürfen, die sich seit Jahren leidenschaftlich für freien Zugang zu sauberem Wasser in der Welt einsetzt", freute sich Beat Jans, Präsident des Vereins eco.ch, an der gestrigen Medienkonferenz.
Mit dem prix eco.ch belohnt der Verein das Engagement von Einzelpersonen und Organisationen für eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft. Ernst Bromeis erläuterte: "Der prix eco.ch ist für mich Motivation, meinen persönlichen Weg als Wasserbotschafter weiter zu gehen. Der Preis soll auch allen Kraft geben, die zweifeln, den eigenen Weg zu gehen und für eigene Überzeugungen einzustehen."
"Wir alle brauchen Wasser, um zu leben"
Der Davoser Bromeis betreibt seit 2007 das Projekt "Das blaue Wunder", in dessen Fokus das Wasser als Menschen- und Lebensrecht sowie als allgemeine Existenzgrundlage steht. "Nichts verbindet uns Menschen und alles Leben mehr als das Wasser. Wir alle brauchen Wasser um zu leben. Die Frage ist nicht, ob wir es nutzen, sondern wie wir Wasser nutzen. In dieser Frage und deren Lösungen zeigt sich unsere ganze Verantwortung, auch in der Schweiz, ob wir das Wasser als Lebensquelle leihen oder es nur verbrauchen", sagte Bromeis.
Regelmässig macht er mit Wasserexpeditionen und Aktionen auf das Menschenrecht auf Wasser aufmerksam. So auch gestern, als er sich in Basel bei der Klingental-Fähre in die Fluten des Rheins stürzte und dort, umgeben von kiloweise PET- und anderem Plastikmüll, schwamm.
Rhein ist mit Mikroplastik verschmutzt
Diese Aktion von eco.ch und Ernst Bromeis sollte verbildlichen, wie viel Mikroplastik durch den Basler Rhein fliesst. Von blossem Auge ist es zwar nicht sichtbar, doch der Rhein ist erheblich mit Mikroplastik verschmutzt, wie Patricia Holm, Leiterin des Programms Mensch Gesellschaft Umwelt an der Universität Basel, erläuterte.
Der Rhein gehört von den über ihre Länge untersuchten grossen Fliessgewässern mit zu den am stärksten belasteten Strömen weltweit. "Rund dreissig Kilogramm Mikroplastik, zu dem kleinste Plastikteile unter fünf Millimetern zählen, werden vom Rhein pro Tag in die Nordsee getragen", sagte sie. Im Jahr summiert sich das auf zehn Tonnen.
Diese Plastikteilchen treten als Zwischenprodukt bei der Kunststoffherstellung sowie als Granulat in Reinigungs- und Pflegeprodukten auf und entstehen bei der Zersetzung grösserer Plastikteile in der Umwelt. In den Weltmeeren, wo der Plastikabfall in allen Formen und Grössen als riesige Inseln treibt, werden diese Partikel von zahlreichen Organismen aufgenommen – von Protozoen bis zum Bartenwal.
«Fürs Fricktal – fricktal24.ch – die Internet-Zeitung»