Ballettissimo lud zum Besuchstag
Von: Dieter Deiss
Erwartungsvoll stehen sie da, die elf ungefähr acht- bis zehnjährigen Mädchen im obersten Stock des Laufenburger Burgmattschulhauses. Eingekleidet in einheitliche rosa Trikots werfen sie noch einen kurzen Blick zu ihren Eltern, die aufmunternd ihren Sprösslingen zuzwinkern.
Die Mädchen aus dem Grade 1 mit ihrer Tanzpädagogin Luise Krey bei einem Charak-tertanz (Fotos: Dieter Deiss)
Heute ist nämlich Besuchstag, an der Ballettschule «Ballettissimo» von Luise Krey. Nach der kurzen Begrüssung durch Tanz- und Ballettpädagogin Luise Krey erhalten die Eltern eine Liste mit Aufgaben, welche die kleinen Tänzerinnen zuhause üben sollten.
Dann befeuchten die jungen Tänzerinnen ihre Ballettschuhe auf einem feuchten Tüchlein. Damit wird das Ausrutschen auf dem Parkettboden verhindert. Mit einem freien Eintanzen wärmen sich die Mädchen für die nachfolgenden Übungen auf.
«Lächeln, das ist super!» muntert die Leiterin die Schar auf. Heute gilt die Arbeit der Vorbereitung auf die Prüfungen vor der Royal Academy of Dance (RAD), welche vor den Sommerferien ansteht.
Luise Krey unterrichtet nach dem Lehrplan der RAD, sie ist ein “Registered Teacher” der RAD. Dies gewährleiste einen hohen Standard der Ausbildung, erzählt sie. Die Prüfung, die für die Kinder freiwillig ist, enthält weltweit dieselben Vorgaben. Dadurch kann die Qualität der Tanzschulen problemlos verglichen werden.
Die «Ente mit den Schwimmflügeln»
Die verschiedenen Elemente werden mit Hilfe von Versen, die den Kindern gewissermassen als Eselsbrücken dienen, eingeübt. Ebenfalls haben die einzelnen Positionen passende Namen. Da wird zum Beispiel die «Ente mit den Schwimmflügeln» dargestellt. Als Abschluss wird dann jeweils die Übung zu passender Musik getanzt. Ganz besonders Spass macht eine Übung mit farbigen Bändern.
Generell fällt auf, wie die jungen Tänzerinnen diszipliniert, aber begeistert mitmachen. Der ruhige Umgangston und die motivierende Unterstützung der Tanzlehrerin tragen viel dazu bei. Die anwesenden Mamis und Papis verfolgen das Ganze mit kritischem Blick. Sie wollen sich natürlich überzeugen vom Fortschritt ihrer Kinder.
Weiter geht es mit einem sogenannten Charaktertanz. Die Tänzerinnen ziehen einen farbig gestreiften Jupe über und tauschen die Ballettschuhe mit schwarzen Schuhen. «Der Charaktertanz bereichert den Lehrplan», erzählt Luise Krey.
Diese Art des Tanzens ist eng verwandt mit den uns bekannten Volkstänzen. «Diese Tänze haben eine ganz andere Dynamik», erzählt Krey, «die Kinder lieben diese Tänze sehr.» Nach einer Stunde Unterricht verabschieden sich die jungen Tänzerinnen aus dem «Grade 1» mit einer sogenannten »Reverence».
Der Unterricht wird in verschiedenen Stufen erteilt: Da sind die Jüngsten, die Pre-Primary und Primary. Dann folgen die Grade 1 bis 3 und schliesslich die Gruppe Talentförderung. Sieben Mädchen in lila Trikots und Chiffonröcklein bilden zusammen mit einem Knaben die nächste Unterrichtsklasse. Mit einfachen, spielerischen Übungen werden sie auf den späteren Tanzunterricht vorbereitet.
Dazu die Tanzpädagogin: «Die Kinder sollen sich möglichst frei bewegen.» Sie werfen farbige Seidentüchlein in die Höhe und fangen sie dann wieder auf. Oder jedes legt einen Stern zwischen die gespreizten Fussspitzen und bringt sich so in Position um dann auf einem Bein zu stehen.
Als Abschluss des Nachmittags folgen dann acht Mädchen aus dem Grade 3. Diese treten mit maulbeefarbenen Trikots an. Es ist beeindruckend, wie sich diese Tänzerinnen auf dem Parkett leichtfüssig, aber auch ausdrucksvoll bewegen. Sie treten in der Gruppe, aber auch einzeln auf. Auch hier folgen dann zum Abschluss mit grosser Perfektion vorgetragene Charaktertänze.
«Fürs Fricktal – fricktal24.ch – die Internet-Zeitung»