Aktive Fischerzunft Laufenburg
Von: Dieter Deiss
Obwohl durch die Fischereivereine jährlich Jungforellen im Rhein ausgesetzt wurden, ist der Forellenbestand stark rückläufig. So reduzierte sich der Bestand in den letzten fünf Jahren um die Hälfte, wie Fredi Künzli Zunftmeister der Fischerzunft Laufenburg erzählt.
Heinz Lützelschwab, Zunftrat der Fischerzunft Laufenburg, kippt den Kies vom Dumper in den Rhein (Fotos: Dieter Deiss)
«Das Aussetzen von Jungforellen ist gescheitert. Ab diesem Jahr werden wir deshalb darauf verzichten.» Neueste wissenschaftliche Untersuchungen haben nämlich gezeigt, dass die Forellengenetik in jedem Gewässerabschnitt anders ist. Setzt man nun im Rhein Forellen aus, deren Elterntiere aus anderen Gewässern stammen, so wirke sich dies negativ auf die Population aus. Deshalb landen ab diesem Jahr gefangene Forellen nicht mehr auf dem Speiseteller.
Vielmehr werden diese Tiere im Fuller Hinterwasserkanal ausgesetzt und dienen der Aufzucht von Jungfischen. Diese wiederum werden dann im Rhein ausgesetzt. «Wir rechnen damit, dass es bis rund sechs Jahre dauern wird, bis man erste Erfolge sieht», berichtet Zunftmeister Künzli.
Kies für die Forellen
Damit aber nicht genug. Zusätzlich zu den Zuchtmassnahmen möchte man im Rhein auch die Lebensgrundlage der Fische verbessern. Zu diesem Zweck wurden oberhalb der neuen Rheinbrücke von Laufenburg an drei Stellen insgesamt 180 Kubikmeter Kies in den Rhein geschüttet.
«Wir wählten dabei bewusst Stellen aus mit grosser Strömung. So bleibt der abgelagerte Kies frei von Sedimenten. Die aktuelle Hochwassersituation hilft zudem, dass der Kies schön gleichmässig am Flussgrund verteilt wird», erläutert Fredi Künzli die laufenden Arbeiten.
Der Kies ist wichtig für die sogenannten Kieslaicher wie Forellen, Aeschen, Nasen und Barben. Diese Massnahme erfolgt in Absprache mit den zuständigen Stellen des Kantons und wird grösstenteils auch vom Kanton finanziert. Der Kies wird mit grossen Lastwagen bis unter die Brücke geführt. Die beiden Zunftratsmitglieder René Frey und Heinz Lützelschwab sorgen dann mit Bagger und Dumper für den Transport des Kieses entlang des Rheinuferwegs an die vorgesehenen Stellen. Die drei Stellen mit der Kieszugabe am Rheinuferweg sind je mit einer Infotafel versehen.
Verschiedene Aufwertungsmassnahmen
Die Laufenburger Fischerzunft betätigt sich aber auch darüber hinaus sehr aktiv an der Erhaltung und der Schaffung guter Lebensgrundlagen für die Fische. So wurden am 23. Dezember überzählige Weihnachtsbäume mit Steinen beschwert und im Rhein versenkt. Damit sollen Brutplätze für Egli geschaffen werden.
Eine mächtige Pappel, direkt am Rhein, war durch die Biber angenagt worden und drohte demnächst umzustürzen. Fredi Künzli machte darauf beim Energiedienst Laufenburg, der zuständig ist für den Uferunterhalt, die Anregung, dass der Baum so gefällt wird, dass dessen Spitze in den Rhein taucht. Unterdessen haben die Biber einen grossen Teil der Rinde abgenagt. Man könne heute beim Ästegewirr, das im Wasser liegt, hunderte von kleinen Fischen beobachten, erzählt Künzli.
Die vom Kanton bei der Renaturierung des Rheinufers angelegten Buhnen unterhalb von Rheinsulz dienten insbesondere den sogenannt schwach schwimmenden Fischen wie Karpfen, Hechten oder Weissfischen, ergänzte Künzli seine Ausführungen.
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