Pfarrer Ernest Obodo wurde feierlich verabschiedet
Von: Dieter Deiss
Pfarrer Ernest Obodo verlässt den Seelsorgeverband Schynberg mit den Pfarreien Ittenthal, Kaisten, Laufenburg und Sulz. In einem Festgottesdienst wurde der bei den Leuten sehr beliebte Priester in der Kirche von Sulz feierlich verabschiedet.
Der scheidende Pfarrer Ernst Obodo zelebrierte zusammen mit drei nigerianischen Priestern und Gemeindeleiter Thomas Frey in der Kirche Sulz den Abschiedsgottes-dienst. (Foto: Edwin Rüede)
Es war ein in jeder Beziehung farbenfroher Gottesdienst. Da waren die drei nigerianischen Priester, die zusammen mit ihrem Kollegen Ernest Obodo und mit Gemeindeleiter Thomas Frey am Altar die feierliche Messe zelebrierten. Da waren aber insbesondere die zahlreichen nigerianischen Gläubigen, die aus der halben Schweiz und gar aus Deutschland und Italien gekommen waren, um mit ihrem Ernest Abschied zu feiern.
Die Frauen in herrlich bunten, langen Röcken mit kunstvoll gebundenen Kopftüchern. Aber auch etliche Männer trugen nigerianische Trachten. Bunt gekleidet und herausgeputzt auch die vielen nigerianischen Kinder. Daneben nahmen sich die Kirchgänger aus dem Seelsorgeverband Schynberg fast etwas bieder aus.
Pfarrer Ernest Obodo, der im Sulzer Pfarrhaus gewohnt hatte, dankte in seiner Predigt für die gute und freundliche Aufnahme. Er habe sich in Sulz und in der ganzen Region des Seelsorgeverbandes äusserst wohl gefühlt. Es sei schade, dass er Sulz jetzt verlassen müsse. «Ich werde im August in meiner Heimat die Leitung eines Priesterseminars mit rund 200 Schülern übernehmen», erzählte er.
Ein volksverbundener Priester
Am Schluss der Messe würdigte der Sulzer Kirchenpflegepräsident Ludwig Dünner im Namen des Seelsorgeverbandes Schynberg die Arbeit des scheidenden Priesters. Er habe der ganzen Region viel gebracht und für die Anliegen der Bevölkerung stets offene Ohren gehabt. Da er täglich im Sulztal auf Wanderschaft war, überreichte ihm Präsident Dünner als Andenken das Modell des Cheisacherturms, gefüllt mit Produkten aus der Gegend.
Im Namen des Pfarreirates Sulz verdankte dessen Präsident Edwin Rüede die Arbeit von Ernest Obodo. «Ernest war sehr volksverbunden. Mit seiner gewinnenden und freundlichen Art ging er auf die Leute zu und schaffte damit Vertrauen», meinte der Pfarreiratspräsident und überreichte eine Fotocollage mit Stationen aus der Sulzer Zeit.
Zum Abschluss offerierte die Kirchenpflege einen Apéro und Ernest Obodo lud alle Gläubigen zum Mittagessen in das Pfarreiheim ein. Nigerianische Frauen hatten die halbe Nacht gekocht und bereiteten der grossen Gästeschar ein echtes nigerianisches Mal. Draussen auf dem Kirchplatz spielten die nigerianischen Buben und Mädchen Fussball, lachten und tauschten untereinander Neuigkeiten aus. In welcher Sprache taten sie dies wohl? Nein, nicht nigerianisch, sondern in breitem Schweizerdeutsch.
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