Stimmungsvolles Konzert in der Kirche Laufenburg
Von: Dieter Deiss
Es war ein Wagnis, das gemeinsame Konzert von Chor und Blasmusik. Hier die rund 25 Sänger, dort das allein personell fast doppelt so starke Ensemble der Musikantinnen und Musikanten, das vom Volumen her die 25 Männer problemlos an die Wand spielen könnte. Um es vorweg zu nehmen, das Experiment ist vollauf geglückt. Es war ein Ge-nuss, an dieser vorabendlichen Stunde des ersten Adventssonntags, den verschiedenen Klängen zuhören zu dürfen. Nicht zuletzt trug dazu auch eine geschickte Programmge-staltung bei.
Die Stadtmusik Laufenburg und der Männerchor Kaisten-Laufenburg beim gemeinsa-men Auftritt in der kath. Kirche Laufenburg (Fotos: Dieter Deiss)
Gepflegter Gesang
Den Auftakt in der voll besetzten Stadtkirche machte der Männerchor Kaisten-Laufenburg unter der Direktion von Pius Moser mit dem Appenzeller Landsgemeindelied „Alles Leben strömt aus dir“. Der Chor überraschte angenehm mit seinem reinen Gesang und der subtilen Gestaltung.
Pius Moser ist bekannt als sehr feinfühliger Musiker. Er hat den Chor zu einer Einheit geschweisst, wo keine einzelnen Stimmen unangenehm hervortreten. Alle unterordnen sich dem gepflegten Chorklang. Dies spürte man nicht zuletzt beim zweiten Vortrag, dem „Die Ehre Gottes“ von Ludwig van Beethoven, einerseits bei den einstimmigen Stellen, aber auch bei den teils heiklen Harmonien. Mit dem wunderschönen, leicht sentimentalen „Wenn ich ein Glöcklein wär“, mit Pius Moser als Solist, schloss der Männerchor den ersten Teil.
Brillantes Spiel
Mit der „Festmusik der Stadt Wien“ von Richard Straus eröffnete die Stadtmusik Laufenburg den zweiten Teil. Imposant der Auftakt, wo insbesondere die Trompeten ihr Können unter Beweis stellen konnten.
In „Hanover Festival“, einem äusserst anspruchsvollen Stück, kam das Publikum in den Genuss von Blasmusik vom Feinsten. Herrlich wie sich das einleitende Motiv im ersten, langsamen Teil durch die Register hindurch zog. Im zweiten, schnellen Teil brillierte das Ensemble, hervorragend geführt durch Martin Burgunder, auch in den technisch schwierigen Teilen mit einer sehr präzisen Spielweise.
Wohltuend auch die gelungene Gestaltung durch den Dirigenten, der es versteht, die Musikantinnen und Musikanten zu einem sauberen Orchesterklang hin zu führen. Etwas ruhigere Töne wurden dann als Abschluss des zweiten Teils in der „Hymn of Brotherhood“ angeschlagen.
Stimmungsvoller Abschluss
Gespannt war man auf den dritten Teil, wo Chor und Musik gemeinsam auftraten. Das „Grosser Gott wir loben dich“ wurde mit Fanfaren der Blechinstrumente und Pauken eingeleitet, dann folgte der Übergang zum Lied, bevor der Männerchor mit kräftigem Gesang einsetzte. Der Pilgerchor aus der Wagner-Oper „Tannhäuser“ stellt recht hohe Anforderungen an sämtliche Aufführenden. Der Männerchor meisterte die teils recht heiklen Stellen souverän.
Die Stadtmusik in der für sie recht ungewohnten Rolle als Begleitensemble spielte wohltuend zurückhaltend, so dass der Männerchor sich gut entfalten konnte. Der bekannte Jägerchor aus der Oper „Freischütz“ machte den Abschluss des offiziellen Konzertprogramms.
Der begeisterte Applaus des Publikums wurde mit dem Bachchoral „Jesus meine Freude“ verdankt. Bei Kerzenlicht stimmten dann Stadtmusik und Männerchor das „Tochter Zion, freue dich“ an und entliessen die Zuhörerinnen und Zuhörer mit vorweihnachtlicher Freude in die dunkle Nacht hinaus.
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